lisowa strategiax1Am 11.09.2019 fand an der Nationalen Universität für Umwelt und Lebenwissenschaften der Ukraine (NUBIP) ein Runder-Tisch zum Thema „Die Forstpolitik der Ukraine: prioritäre Handlungsempfehlungen“ statt.

Die Veranstaltung wurde von der Vereinigung der Förster der Ukraine, der Staatlichen Agentur für Waldressourcen der Ukraine sowie vom Deutsch-Ukrainischen Agrarpolitschen Dialog organisiert. Rund 135 Teilnehmer aus der ganzen Ukraine aus den Bereichen Forschung und Wissenschaft, Politik, Verbänden sowie der Holz- und Holzverarbeitungsindutsrie haben am Runden-Tisch teilgenommen. Auch mehrere Abgeordnete der Werchovna Rada waren anwesend.

Herr Volodymyr Bondar, erster stellv. Leiter der Staatlichen Agentur für Waldressourcen der Ukraine, verwies in seiner Begrüssungsrede auf die Schlüsselstellung des Runden-Tisches, welcher sehr viele Branchen und die breite Öffentlichkeit anspricht. „Aufgrund der grossen Zahl an Rückmeldungen zur heutigen Veranstaltung haben wir die Gelegenheit, eine breite Masse an verschiedenen Interessenvertretern der Forstwirtschaft anzusprechen und sie direkt in den Prozess der Erarbeitung und Kommentierung von Gesetzesentwürfen einzubeziehen“, sagte Bondar. Damit informierte er die Teilnehmer über die zu besprechenden Gesetzesentwürfe zu den Themen „Jagd“, „Umweltschutz“ sowie zur „Nationalen Forstpolitik der Ukraine“. Darüberhinaus skizzierte Bondar die vergangenen Aktivitäten im Wald der Ukraine, unter anderem die Vorbereitung der Nationalen Waldinventur in der Ukraine, welche vom Deutsch-Ukrainischen Agrarpolitischen Dialog unterstützt wird.

Der Experte des APD, Herr Prof. Dr. Frank Setzer von der Fachhochschule Erfurt, referierte zum Thema: „Die Waldstrategie der Ukraine – Kommentierung auf der Grundlage der Waldprinzipien in Deutschland“. Prof. Setzer betonte, dass in Deutschland die Grundzüge der Forstpolitik durch die Waldstrategie 2020 vorgegeben sind. Für die strategische Entwicklung des Waldes in Deutschland war ein breiter gesellschaftlicher Konsens in Form einer Waldstrategie erforderlich, der in vier Symposien mit allen relevanten Stakeholdern gemeinsam erarbeitet wurde. Einhergehend mit der Waldstrategie wurden Forschungsprogramme des Bundes aufgelegt und die Forschungslandschaft gestärkt, hob Prof. Setzer hervor.

lisowa strategiax2Zusätzlich ging Prof. Setzer auf die zunehmend veränderte Einstellung der Gesellschaft zum Wald in Deutschland ein. Heute, so konstatiert er, ist die Gesellschaft in Deutschland kritischer gegenüber der Forstwirtschaft im Hinblick auf die Waldbewirtschaftung und die Mittelverwendung „für die richtigen Maßnahmen“. Dies führt dazu, dass Forstbetriebe stets in einem engen Austausch mit der Gesellschaft stehen müssen, um weiterhin ihr Handeln zu rechtfertigen. „In einigen großen städtischen Forstbetrieben stellt Holz zunehmend nicht mehr das alleinige Einkommen dar. Teile der Gesellschaft sehen im Wald einen Rückzugs- und Erholungsort und ein Reservoir an Artenreichtum. Darauf müssen sich die Forstbetriebe einstellen.

In der Zusammenfassung des Runden-Tisches stellte Herr Prof. Yuri Marchuk, Leiter der Fakultät für Ökonomie und Dendrologie an der NUBIP, die erarbeiteten Gesetzesentwürfe zur Forstpolitik in der Ukraine vor und bat die Anwesenden um Kommentare und um Ergänzungen. In den kommenden Tagen sollen die Gesetzentwürfe auf einer Arbeitsgruppensitzung des „Verbandes der Förster der Ukraine“ nochmal bearbeitet werden, bevor sie in die Werchovna Rada eingereicht werden.

Quelle: APD. Foto: APD. Datum 12.09.2019

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