2019-09-27 16.39.36In Abstimmung mit dem Ministerium für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine (MAPE) führte der APD  am 05.09.2019 eine Sitzung der Arbeitsgruppe zur Erarbeitung und Umsetzung der Klimaanpassungsstrategie für die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft der Ukraine bis 2030 durch, diesmal zum Thema „Funktion der Beratungsdienste und Vereinigten Territorialen Gemeinden (VTG) bei der Anpassung des Agrarsektors an den Klimawandel“ durch. 

Rund 20 Experten, darunter Vertreter des MAPE, des Ministeriums für Umwelt und Naturressourcen (MinUmwelt), desNationalen Verbandes der landwirtschaftlichen Beratungsdienste der Ukraine, der Assoziation der Vereinigten Territorialen Gemeinden, des Gesamtukrainischen Verbandes der Kreis- und Gemeinderäte sowie des Institutes für Agrarökologie und Naturnutzung der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine, des Institutes für Agrarwirtschaft sowie der Staatlichen Agraruniversität Odessa, nahmen an der Sitzung teil. Die Sitzung der AG wurde von Frau Mariya Yaroshko, stellv. Leiterin des APD, und Frau Yuliya Oharenko, Leiterin der Klimakomponente des APD, geleitet. 

Frau Oharenko betonte, dass die Erarbeitung und Umsetzung der Strategie auf nationaler Ebene für eine wirksame Anpassung an den Klimawandel nicht ausreicht. „Wichtig ist, entsprechende Verfahren zur Umsetzung der Strategie auf lokaler Ebene vorzusehen. Die Beratungsdienste und VTG sollen dabei eine Schlüsselstellung einnehmen“, sagte Oharenko.  

In seiner Begrüßung unterstrich Herr Mykhailo Tschyshenko, Abteilungsleiter für Umweltpolitik und Berichterstattung des MinUmwelt, dass konkrete Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel auf Ebene der Territorialgemeinden diskutiert und umgesetzt werden.

Herr Serhii Schupyk, stellvertretender Direktor des Departments zur Förderung von Farmbetrieben, Genossenschaftswesen und Entwicklung ländlicher Räume des MAPE, hob hervor, dass es derzeit keine Fachleute der Landwirtschaft auf der Ebene der VTG´s gibt. Daher sollte die Frage der Klimaanpassung, u.a. auch durch das landwirtschaftliche Beratungswesen gelöst werden.

Eine Übersicht des Systems des landwirtschaftlichen Beratungswesens gab Herr Jurii Bakun, Leiter des Nationalen Verbandes der landwirtschaftlichen Beratungsdienste. Er berichtete über Erfahrungen der Beratungsdienste bei der Durchführung von internationalen Projekten, welche sich mit der Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen sowie der Klimaanpassung der Farmbetriebe beschäftigen. 

Frau Anshelika Blysniuk, Expertin und Moderatorin der Branchenplattform „Lokale wirtschaftliche Entwicklung und Investitionen“ der Assoziation der VTG, betonte, dass nach der Übergabe der landwirtschaftlichen Flächen an die VTG ein akutes Problem bei der Flächenverwaltung, u.a zur Berücksichtigung des Klimawandels, entstehen wird. Bisher sind noch nicht allen Gemeinden die Risiken des Klimawandels bewusst. Umso stärker sind die Beratungsdienste bei der Problemlösung gefordert, sagte Blysniuk. 

Frau Nataliia Seperovytsch, Expertin des Direktorates für Strategieplanung und Eurointegration des MAPE, präsentierte den aktuellen Entwurf der Strategie und verwies darauf, dass eine effiziente Zusammenarbeit zwischen den Beratungsdiensten und den VTG von besonderer Bedeutung für den Wissenstransfer über die Folgen des Klimawandels und die Umsetzung der Maßnahmen zur Klimaanpassung in der Landwirtschaft ist. Frau Seperovytsch sprach weiterhin darüber, dass der Strategieentwurf die Gründung eines Koordinations- und Beratungsgremiums für Klimafragen beim MAPE vorsieht. Das Gremium soll dann als Plattform für die Kooperation zwischen den staatlichen Behörden, Beratungsdiensten, wissenschaftlichen Einrichtungen und den internationalen Projekten dienen. 

Der Experte des APD für Landwirtschaft und Entwicklung der ländlichen Räume, Herr Stefan Rosenow, stellte deutsche und europäische Erfahrungen bei der Förderung der Maßnahmen zur Klimaanpassung auf der Farmebene vor und sprach über die Rolle der Beratungsdienste bei der Anpassung an den Klimawandel im Agrarsektor. Herr Rosenow kommentierte den Strategieentwurf, insbesondere zur Notwendigkeit, zu Mechanismen des Monitorings und zur Bewertung der umgesetzten Maßnahmen. Eine regelmäßige Überprüfung des Maßnahmenplans unter Berücksichtigung der Monitoringergebnisse wäre dabei von besonderer Bedeutung. 

Am Vortag der Sitzung, am 04.09.2019, hielt Herr Rosenow eine Vorlesung an der Nationalen Universität für Lebens- und Umweltwissenschaften über die strategischen Ansätze zur Anpassung an den Klimawandel und die Rolle der Beratungsdienste in Deutschland.

Alle Vorträge können Sie unter diesem Link ansehen.

Quelle: APD. Foto: APD. Datum 26.09.2019

Загрузка... .