Village flickr.comAm 26.08.2020 fand die zweite Sitzung der Arbeitsgruppe (AG) für ländliche Entwicklung statt, welche vom APD und mit Unterstützung des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung, Handel und Landwirtschaft der Ukraine (MWHL) initiiert wurde. Am Treffen nahmen mehr als 20 Experten teil, darunter Vertreter des MWHL, der regionalen und lokalen Verwaltungen, der Berufsverbände, Wissenschaftler, Berater und anderer Interessensgruppen.

Während der Sitzung stellte Frau Natalia Pysmenna, Vertreterin des Direktorates für ländliche Entwicklung im MWHL, das vom Ministerium entwickelte Projekt "Umsetzung der ländlichen Entwicklung auf nationaler Ebene" vor und betonte, dass folgende Voraussetzungen bisher unterentwickelt sind:

  • einheitliche Ansätze zur Gestaltung und Umsetzung der staatlichen Politik zur ländlichen Entwicklung;
  • Kenntnisse der ländlichen Bevölkerung über moderne Trends;
  • Steuerberatung und Buchführungssysteme für landwirtschaftliche Erzeuger;
  • staatliche Unterstützung für klein- und mittelständische Betriebe und ihre Verbände;
  • Systeme zur Absicherung von Einkommens- und Marktrisiken für Kleinproduzenten;
  • Informations- und Analysebasis für das Ressourcenpotenzial der ländlichen Räume.

Der vorgeschlagene politische Kurs des MWHL sieht folgende Ziele und Schritte der Umsetzung vor:

  1. Unterstützung der Dezentralisierung – Verbesserung des Verwaltungssystems und der Gestaltung einer speziellen Politik für eine nachhaltige Entwicklung der ländlichen Räume;
  2. Vereinfachung des Zugangs zu Finanzmitteln – Schaffung günstiger Bedingungen für die Entwicklung von klein- und mittelständische Betriebe und Förderung der Entwicklung von Wertschöpfungsketten;
  3. Entwicklung von Beratungsdiensten – Bildung eines wirksamen Netzwerks landwirtschaftlicher Berater und Diversifizierung der Beschäftigung der ländlichen Bevölkerung.

Auf dem Treffen wurden auch der Entwurf "Strategische Richtungen für eine nachhaltige Entwicklung ländlicher Gebiete für den Zeitraum bis 2030" vorgestellt, der vom Nationalen Forschungszentrum „Institut für Agrarökonomie“ ausgearbeitet wurde. Beide Dokumente wurden zur Prüfung an die Teilnehmer verteilt.

Volker Sasse, Projektleiter APD, wies darauf hin, dass die Strategie selbst keinen hohen rechtlichen Status erfordert; wichtiger ist die Einbeziehung aller Interessenvertreter in die Erarbeitung, weil sich dann die gesellschaftliche Akzeptanz erhöht, was wiederum eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der Ziele der Strategie ist. In diesem Zusammenhang betonte Sasse auch die Notwendigkeit einer aktiven Beteiligung der Agrarwirtschaft an der Erarbeitung einer solchen Strategie.

Auf der nächsten Sitzung der AG, welche für Ende September – Anfang Oktober 2020 geplant ist, sollen Ergebnisse eines Berichts von Thomas Herzfeld, Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) über "Europäische Erfahrungen bei der Entwicklung langfristiger agrarpolitischer Konzepte für die landwirtschaftliche und ländliche Entwicklung in der Ukraine bis 2050" vorgestellt werden.

Quelle: APD, Foto: flickr.com, Datum: 12.08.2020

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