SasseAm 21.04.2021 fand beim wissenschaftlich-methodischen Zentrum für Hochschul- und Berufsbildung (WMZ) eine Veranstaltung zum Thema „Klimawandel als Gegenstand der Agrarausbildung und -forschung“ in Zusammenarbeit mit der FAO, dem Projekt FABU und dem APD statt.

In ihrer Begrüßung betonte Tetyana Ishchenko, Direktorin des WMZ, die Bedeutung des Klimawandels für die Landwirtschaft und verwies auf die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Neugestaltung der Ausbildungs- und Forschungsprogramme an den Hoch- und Ingenieurschulen der Landwirtschaft.

Hans Georg Hassenpflug, Leiter des Projektes „Förderung der Agrarausbildung in der Ukraine“ (FABU) stellte fest, dass die Folgen des Klimawandels auch in der Ukraine zunehmend sichtbar seien und betonte die Geschwindigkeit und die Dimension notwendiger Anpassungsmaßnahmen in der Landwirtschaft. „Die Collegeausbildung muss sich diesen neuen Herausforderungen stellen. Das Projekt FABU hat daher ein Strategieportfolio für die Umsetzung klimarelevanter Lerninhalte in der Agrarausbildung vorbereitet. Eine entsprechende Arbeitsgruppe zur inhaltlichen und fachdidaktischen Arbeit sowie zur Etablierung eines ganzheitlichen fächerübergreifenden Lernfeldes ist in Vorbereitung.“, sagte Hassenpflug.

SchierhornFlorian Schierhorn, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IAMO, zeigte eindrücklich, wie der Klimawandel derzeitig immer stärker Fahrt aufnimmt und die Landwirtschaft weltweit unter zunehmenden Druck setzt. Der Geograf stellte seine aktuellen Forschungsergebnisse vor: Extremwetterereignisse wie Dürre, Frost und Starkregen reduzieren die Weizenerträge in der Ukraine. Mit Blick auf das Agrarstudium in Deutschland bemerkte Schierhorn, dass dort die Studieninhalte immer näher an die Themen Klimawandel, Nachhaltigkeit und ökologische Stabilität rücken - eine Anpassung, die in der Ukraine - angesichts der großen klimatischen Herausforderungen - sicherlich noch bevorsteht.

Volker Sasse, Leiter des APD, sprach am Beispiel der Forstwirtschaft über Emissionsabbau und Klimaanpassung. Er merkte an, dass die Waldnutzung und die Holzwirtschaft weltweit zur Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen und sich insofern jede Waldentwicklung – nach der Fläche und beim Vorrat - positiv auf die GHG-Emissionen auswirkt. „Gleichzeitig sind Risiken durch den Klimawandel auch für die Waldbewirtschaftung, z.B. in Form von Kalamitäten und Waldbränden, erkennbar. In die Agrar- und Forstausbildung sowie Forschung sollten daher verstärkt evidenzbasierte, sektorübergreifende Methoden zur Klimapolitikbegründung integriert werden.“, sagte Sasse.

Quelle: APD; Foto: APD; Datum: 21.04.2021

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