1Am 07.10.2021 fand eine Veranstaltung zum Thema: „Nachhaltigkeitsbewertung des Deutschen Instituts für Nachhaltige Agrarkultur (DINAK)“ statt, an welcher rund 70 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung sowie der Zivilgesellschaft aus Deutschland und der Ukraine teilgenommen haben.

DINAK entwickelte eine Nachhaltigkeitsbewertung, welche auf objektiv messbaren, aussagekräftigen und wissenschaftlich fundierten Indikatoren beruht, womit ein Ansatz einer transparenten Visualisierung der Nachhaltigkeit in der landwirtschaftlichen Primärproduktion dargestellt werden kann.

Syman Jurk, Projektexperte für Agrarpolitik beim Deutsch-Ukrainischen Agrarpolitischen Dialog (APD), begrüßte die Teilnehmer der Veranstaltung und hob die Notwendigkeit von Bewertungsmechanismen der Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Produktion in Diskursen zwischen Politik und Zivilgesellschaft hervor. „Die Landwirtschaft ist ein sehr komplexes System und Teil von komplexen globalen Lieferketten. Mit einer verstärkten Klimabewegung seit 2018 sowie im Rahmen des EU-Green Deal und der Farm-to-Fork-Strategie ist die Landwirtschaft wieder mehr im Fokus des gesellschaftlichen Dialoges. Dazu bedarf es aussagekräftiger Instrumente und Methoden zur nachvollziehbaren und transparenten Darstellung von komplexen Sachverhalten. Auch der Präsident der Ukraine, Volodymyr Selensky, hat in seiner Rede auf dem UN-Food Systems Summit in New York (USA) die Prioritäten der Ukraine im Bereich der ukrainischen Land- und Ernährungswirtschaft vorgestellt. Dabei erwähnte er unter anderem auch die Erzeugung von gesunden und sicheren Lebensmitteln sowie den Aufbau von anerkannten Strukturen und Standards im Bereich der Lebensmittelqualität“, sagte Jurk.

Wie lässt sich aber der Grad der Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Primärproduktion entlang der Wertschöpfungskette messen, Schwachstellen analysieren, gezielt optimieren und damit den Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz tatsächlich realisieren? Dazu stellte Frau Katrin Kraft, IAK AGRAR CONSULTING GMBH und Expertin für Nachhaltigkeitsbewertung, die Kooperation mit dem INL-Privates Institut für Nachhaltige Landbewirtschaftung GmbH vor. Das „Deutsche Institut für Nachhaltige Agrarkultur“ (https://dinak.info/) bietet eine vollumfängliche, aber auch in Teilebenen zu nutzende, Nachhaltigkeitsbewertung der landwirtschaftlichen Primärproduktion. Dabei werden anhand von insgesamt 29 Indikatoren aus Ökologie und Ökonomie auch soziale Aspekte der Betriebe berücksichtigt und stellen den Grad der Nachhaltigkeit in Form eines Indexes dar. Somit kann mithilfe des Institutes für Nachhaltige Agrarkultur dem Unternehmer, dem Handel und dem Konsumenten der Grad der Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Primärproduktion entlang der Wertschöpfungskette eine wissenschaftlich fundiert, und nachvollziehbar abgebildet werden.

In der Diskussion kam zum Ausdruck, dass viele Indikatoren des DINAK-Modells mit Dokumentationen und Daten gespeist werden, welche bei den Betrieben in der Ukraine im Moment nur teilweise zu erheben sind, im Zuge der EU-Assoziierung aber eine Voraussetzung – u.a. bei der Kreditvergabe – darstellen. Kraft stellte den Vorschlag zur Diskussion, die Nachhaltigkeitsbewertung in der Ukraine pilothaft und in angepasster Form umzusetzen. Die Teilnehmer der Veranstaltung waren sich einig, dass das vorgestellte Modell eine gute Grundlage darstellt, um auch in der Ukraine auf Basis von statistischen Daten entsprechende agrarpolitische Maßnahmen abzuleiten und Möglichkeiten zu diskutieren.

Quelle: APD; Foto: APD; Datum: 07.10.2021

Загрузка... .