AgritechnikaAm 03.02.2022 fand im Rahmen des Programms „AGRITECHNICA digital“ ein Fachgespräch zum Thema „Schlüssel für die nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft in der Ukraine: Synergien durch Kooperation zwischen Staat, Privatwirtschaft und Gemeinden“ statt, welches von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und AgroPortal organisiert wurde. Der Online-Übertragung haben sich über 100 Vertreter der Agrarwirtschaft, der Politik und der Medien angeschlossen.

In seinem Grußwort hob der Präsident der DLG e.V., Hubertus Paetow, die weltweite Bedeutung der nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft hervor und verwies auf das Interesse der DLG, an der intensiven Auseinandersetzung mit diesem Thema, insbesondere an der Vermittlung von Ansätzen zur nachhaltigen Entwicklung, hin.

Der Minister für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine, Roman Leschtschenko, erläuterte in seinem Vortrag die Herausforderungen mit denen die Ukraine vor dem Hintergrund des Klimawechsels und der Notwendigkeit einer schnellen Wiederherstellung der Bewässerungsanlagen konfrontiert ist. „Zweifellos muss der Staat die Agrarproduzenten bei der Einführung von nachhaltigen Wirtschaftspraktiken unterstützen.“

Der Landwirtschaftsreferent der Botschaft des Königreichs der Niederlande in der Ukraine, Reinoud Nuijten, berichtete über die Erfahrungen der Niederlande bei der Bündelung verschiedener Akteure zum Erfahrungsaustausch zwischen verschiedenen Ländern, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Er verwies darauf, dass die Entwicklung von Genossenschaften in ländlichen Regionen ein wichtiges Instrument zur Erreichung der Ziele darstellt.

Der Generaldirektor von IMC, Alex Lissitsa, setzte sich mit Problemen des Klimawechsels und der Wassernot in ländlichen Räumen auseinander. Lissitsa verwies darauf, dass die Wasserknappheit ein grosses Problem für kleine und große Agrarunternehmen sowie für die ländliche Bevölkerung darstellt. „Bei der nachhaltigen Entwicklung geht es um den Umgang mit Land, Umwelt, Wasserressourcen und die Einstellung der Menschen zur Gewährleistung der nachhaltigen Entwicklung“, sagte Lissitsa.

Der Geschäftsführer der IAK Agrar Consulting GmbH (Projektdurchführer des Projektes Deutsch-Ukrainischer Agrarpolitischer Dialog), Dr. Martin Schneider, stellte deutsche Erfahrungen bei der Nachhaltigkeitsmessung in der originären Agrarproduktion vor. Dabei zeigen die Erfahrungen, dass die Einführung der Nachhaltigkeitsmessung überwiegend von den Herstellern und weniger von der Landwirten forciert wird. „Mit der Zeit werden Banken, z.B. bei der Bereitstellung von Fremdkapital, immer mehr auf die nachhaltige Entwicklung der Unternehmen achten“, stellte Schneider fest. Dabei merkte er auch an, dass aktuell mehrere Initiativen zur Bereitstellung von Informationen über die nachhaltige Produktion für Konsumenten, entlang der gesamten Wertschöpfungskette, diskutiert werden. „Nur das Messbare kann verbessert werden“, hob Schneider hervor.

Der Direktor für Entwicklung bei der Allukrainischen Vereinigung der Gemeinden (VAG), Ihor Abramjuk, sprach über die Bedeutung der Selbstverwaltung zur Erreichung der Ziele einer nachhaltigen Entwicklung. Daneben betonte Abramjuk, dass Steuern am Arbeitsort der Menschen verbleiben müssen und für die Entwicklung der ländlichen Räume zur Verfügung stehen sollten. Darüber hinaus zeigte er auf gemeinsame Initiativen der VAG und dem Projekt APD zur Erweiterung der Kenntnisse zur Entwicklung der ländlichen Räume für nachhaltige und leistungsstarke Gemeinden. 

In der Diskussion kam zum Ausdruck, dass die Konzentration auf „grüne/nachhaltige“ Denkweise auch die Bereitschaft zum Handeln erfordert um entsprechende Beiträge zu leisten. Dabei sollen die Methoden der Nachhaltigkeitsmessung in die Verwaltungspraxis von Agrarunternehmen sowie in der Selbsverwaltung vor Ort einbezogen werden.

Die Videoaufzeichnung der Veranstaltung finden Sie unter dem folgenden Link.

Quelle: APD; Foto: APD; Datum: 03.02.2022

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