1 NLAuf Anregung des Ministeriums für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine (MAPE) fand am 07.07.2022 das Gründungstreffen der Arbeitsgruppe (AG) zur Anpassung des ukrainischen Agrarsektors an den Klima­wandel statt. Gemeinsam mit über 30 Expertinnen und Experten sowie zuständigen Mitarbeitenden des MAPE und des Ministeriums für Umweltschutz und natürliche Ressourcen der Ukraine nahm Maria Yaroshko, Interims-Teamleiterin des APD-Projekts, als AG-Mitglied an der Sitzung teil, um Maßnahmen zur Anpassung des ukrainischen Agrar­sektors an den Klimawandel zu diskutieren.

In seinem Grußwort wies Denys Bashlyk, stellv. Minister für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine im Bereich digitale Entwicklung, digitale Transformation und Digitalisierung, darauf hin, dass sich die ukrainische Landwirtschaft weiter an den Klimawandel anpassen muss, um auch zukünftig leistungsstark und wettbewerbsfähig zu sein.

Anatoliy Shmurak, leitender Sachbearbeiter des Referats Anpassungspolitik an den Klimawandel im Agrarsektor und Klimaberichterstattung bei der Abteilung für Klimapolitik und Schutz der Ozonschicht des Umweltministeriums, berichtete über die wichtigsten Vorschriften und Herangehensweisen bei der Anpassung des Agrarsektors an den Klimawandel. Er würdigte den wichtigen Beitrag des APD zur Vorbereitung der Strategie für die Anpassung der ukrainischen Agrarwirtschaft an den Klimawandel 2019, der den nachfolgenden strategischen nationalen Dokumenten, z.B. der Strategie für die Gewähr­leistung der ökologischen Sicherheit und Anpassung an den Klimawandel bis 2030, zugrunde gelegt wurde. Der Experte stellte ferner den Maßnahmenplan zur Umsetzung der Strategie für den Zeitraum 2022 bis 2024 vor und wies insbesondere darauf hin, dass die Erarbeitung des Maßnahmenplans zur Anpassung der Landwirtschaft und der Fischerei an den Klimawandel dem Ministerium für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine aufgetragen wurde.

2 NLMykola Shlapak, Experte des Projekts INSURE, WWF Ukraine, ging auf die Auswirkungen der Agrar­wirtschaft auf den Klimawandel und Verfahren zur Reduzierung von Treibhausemissionen ein. Er führte aus, dass klimaneutrale Verfahren im Agrarsektor erheblich zur Reduzierung von Emissionen beitragen können und viele Vorteile im Hinblick auf den Klimawandel, eine lebensfreundliche Umwelt und den wachsenden Wohlstand der ländlichen Gemeinden bieten. „Klimaschonende Verfahren sorgen dafür, dass die wirtschaftliche Effizienz steigt und sie bringen Wettbewerbsvorteile auf internationalen Märkten. Dabei sind die institutionelle Absicherung und Koordinierung der Aktivitäten bei der Einführung der Klimapolitik auf nationaler Ebene extrem wichtig“, verdeutlichte der Experte.

Dmytro Dyadin, Experte des Projekts EU/UNDP EU4Climate, stellte den Entwurf eines Leitfadens zur Risiko- und Resilienzeinschätzung einzelner sozialwirtschaftlicher Sektoren und natürlicher Komponen­ten vor dem Hintergrund des Klimawandels dar und brachte entsprechende Ratschläge und Berech­nungsansätze für die weitere Anwendung bei derartigen Einschätzungen vor.

Davis NLDie Strategie zur Anpassung der ukrainischen Landwirtschaft an den Klimawandel von 2019 sowie Aspekte, die angesichts der aktuellen Herausforde­rungen der ländlichen Entwicklung neu geprüft werden sollten, präsentierte die Kurzzeitexpertin des APD, Oksana Davis. Unbedingt bei der Strate­gieentwicklung berücksichtigt werden sollten aus ihrer Sicht cross-sektorale Aufgaben und Politiken, die subsektorale Detaillierung, die Fokussierung auf Oblast-Ebene und gut abgewogene langfristige Aktionspläne. Bei der Erarbeitung einer neuen Fassung empfiehlt Frau Davis, sich auf die strategische Entwicklung und Modernisierung der Branche sowie auf die Gewährleistung der ökologischen Sicher­heit und Einlösung von Klimaverpflichtungen der Ukraine zu konzentrieren. Die Expertin betonte, dass „es sinnvoll wäre, eine Strategie zu erarbeiten, die günstige Bedingungen für höhere Resilienz der Landwirtschaft gegenüber Folgen des Klimawandels zur Sicherung einer effizienten Entwicklung der Branche auf der Grundlage des Grünen Wachstums und der nachhaltigen Entwicklung in Zukunft herbeiführen würde“.

Mariya Yaroshko begrüßte die Initiative des Ministeriums zur Erneuerung der Aktivitäten der AG und bot an, das Projekt weiter zu unterstützen. Sie hob hervor, dass es wichtig sei, sämtliche weitere Politiken und strategischen Papiere mit Berücksichtigung der Annäherung der Ukraine an die EU und der bereits beschlossenen nationalen Strategien zu entwi­ckeln. „Die europäische Integration stellt uns vor Herausforderun­gen, bietet aber zugleich gute Chancen für die Agrarbranche und die ländliche Entwicklung. Dies muss in den novellierten politischen Papieren einschließlich der Strategie für die Anpassung der Land­wirtschaft der Ukraine an den Klimawandel berücksichtigt werden. Der APD ist bereit, sich in diese Aktivitäten einzubringen.“ unterstrich Frau Yaroshko.

Quelle: APD; Foto: APD;Datum: 07.07.2022

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