Der Modernisierungsbedarf in der ukrainischen Landwirtschaft ist enorm. Im gesamten Land sind gerade einmal 50.000 Mähdrescher im Einsatz. 2015 bestand ein geschätzter Mangel von etwa 25.000 Mähdreschern.

Der Agrarminister der Ukraine, Alexej Pavlenko, sagte «Diese Anzahl erlaubt es uns nicht, die Ernte in den optimalen 10 Tagen durchzuführen - unter Berücksichtigung von schlechten Wetterverhältnissen dauert die Ernte zwischen 40 und 50 Tagen».

Für große Investitionen in den Maschinenpark fehlt es den ukrainischen Unternehmen allerdings an Kaufkraft und am Zugang zu Fremdkapital. Der schwache Bankensektor stellt keine zinsgünstigen und langfristigen Kredite für Landtechnik bereit. Aufgrund knapper Staatskassen ist auch keine staatliche Unterstützung zu erwarten. Die ukrainischen Importe von Landmaschinen und Traktoren sind 2014 gegenüber dem Vorjahr um etwa 42 % gesunken. Etwa zwei Drittel der Landmaschinen der ukrainischen Landwirte sind ausländische Marken.

Die inländische Produktion kann den Bedarf an moderner Technik nicht decken. 2008 wurden in der Ukraine noch über 6.000 Traktoren hergestellt; 2014 waren es nur noch etwas über 4.000 Stück. Traktoren mit einer sehr hohen Leistung (˃ 260 PS) werden in der Ukraine überhaupt nicht produziert. Dramatisch sieht die Lage bei Mähdreschern aus. Hier brach die Produktion zwischen 2008 und 2014 um 90 % auf 30 Stück ein.

Quelle: AHK, Germany Trade and Invest - Newsletter Nr. 3 März 2016. Foto: Jochen Pippir.  

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