Unter diesem Motto fand in diesem Jahr das „Global forum for Food and Agriculture (GFFA)“ im Rahmen der Messe „Internationalen Grüne Woche“ in Berlin statt.

Auf Einladung des Deutsch-Ukrainischen Agrarpolitischen Dialogs reiste eine Delegation ukrainischer Experten aus der Verwaltung und der Hochschulausbildung sowie Vertreter der Wirtschaft vom 14-18.01.2015 im Rahmen einer Fachinformationsreise (FIF) nach Berlin, besichtigte die Messe und nahm an verschiedenen Veranstaltungen des GFFA teil.

Bei einem Treffen mit Vertretern des Deutschen Bauernverbandes informierten sich die Teilnehmer der FIF über die Rolle des Verbandes bei der nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft in Deutschland und speziell bei der Ausbildung von Fachkräften in den Strukturen der Andreas Hermes Akademie. Ein weiteres Schwerpunkthema des Treffens war die Entwicklung einer ständigen Partnerschaft mit einem vergleichbaren Verband in der Ukraine. Dazu planen Vertreter des DBV, im Frühjahr 2015 nach Kiew zu reisen, um Sondierungsgespräche durchzuführen.

In der Humboldt Universität zu Berlin wurde die Delegation von Prof. Prof. Dr. Dr. h. c. Dieter Kirschke und Frau Dr. Olga Trofimtseva empfangen. Sie informierten die Delegation über die agrarökonomische und agrarpolitische Hochschulausbildung an der „Lebenswissenschaftlichen Fakultät“ der Universität. Die Teilnehmer der FIF äußerten ein besonderes Interesse an den Studienmöglichkeiten für ukrainische Studenten in Deutschland sowie die Verbesserung des Ausbildungsprogramms im Fachbereich Agrarpolitik der Nationalen Universität für Lebens und Umweltwissenschaften. Über die Vertiefung der Kooperation wurde diskutiert. In diesem Zusammenhang luden die Vertreter der Nationalen Universität für Lebens und Umweltwissenschaften Herrn Prof. Kirschke nach Kiew ein.

Bei einem Besuch im Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft informierten Herr Dirk Stratmann, Sprecher der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft, und Herr Dr. Martin Hoffmann, Regionaldirektor Osteuropa die Teilnehmer über die Rolle und Aufgaben des Ausschusses. Möglichkeiten einer sich vertiefenden Zusammenarbeit mit Einrichtungen in der Ukraine wurden diskutiert.

Die Delegation nahm weiterhin an der Veranstaltung „Wertschöpfungskettenorientierte Entwicklung ländlicher Regionen in Osteuropa – Perspektiven für Produktion von Nahrungsmitteln, Energie und technische Rohstoffe“ teil, die von der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft und dem Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) organisiert wurde.

Im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft informierten Frau Frehse (Referat Internationale Projekte, Twinning) und Herr Stefan Hübner (Referat Osteuropa, Zentral- und Ostasien, Erweiterung, GFFA) über die Struktur und Aufgaben des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, insbesondere auch das Zusammenwirken mit den agrarpolitischen Verwaltungsstrukturen der EU sowie die Übertragung von Kompetenzen auf die Bundesländer im Rahmen der föderalen Struktur in der Bundesrepublik. Es ergab sich eine intensive Diskussion über die anstehenden Reformen im Verwaltungsapparat des Agrarsektors der Ukraine.

Die Delegation verfolgte auch die Diskussionsrunde mit dem ukrainischen Minister Oleksiy Pavlenko und weiteren hochrangigen Politikern aus Moldowa und Georgien zum Thema: „EU-Assoziierungs- und Freihandelsabkommen – Chancen und Herausforderungen für die Landwirtschaft und die Entwicklung des ländlichen Raumes“, die vom Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft organisiert wurde. Im Anschluss hatten die Teilnehmer der FIF die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch mit Botschafter Andriy Melnyk und weiteren Vertretern aus Politik und Wirtschaft beim traditionellen Empfang in der ukrainischen Botschaft anlässlich der IGW.

Zum Abschluss der FIF haben die Teilnehmer die Ergebnisse der Reise an Hand eines Fragebogens bewertet. Insgesamt wurde die Fachinformationsfahrt (FIF) von allen Teilnehmern als erfolgreich eingeschätzt. Besonders hoch wurden die technische und organisatorische Vorbereitung, die Möglichkeit des Erfahrungsaustausches, die Zugänglichkeit zu den Informationen, die professionelle Übersetzung sowie die Aktualität der Besuchspunkte und Diskussionen bewertet. Die Teilnehmer unterbreiteten Themenvorschläge für weitere FIF, u.a. das Agrarausbildungssystem in Deutschland, den Studentenaustausch im Rahmen von Doppeldiplomabschlüssen, Umweltschutz und Bioenergie.