Am 27.04.2015 trafen sich in der Deutschen Botschaft in Kiew Vertreter des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), des Ministeriums für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine (MAPP)

und des Ministeriums für Ausbildung und Wissenschaft der Ukraine mit relevanten Experten, um über die Projekte des Bilateralen Kooperationsprogramms (BKP) des BMEL in der Ukraine zu sprechen.

Frau Antje Frehse (BMEL) betonte in ihrer Begrüßung die Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem MAPP im Rahmen des BKP, das derzeit zwei Projekte in der Ukraine umfasst: das Wirtschaftskooperationsprojekt „Deutsches Agrarzentrum in der Ukraine“ (DAZ) und das Beratungsprojekt „Agrarpolitischer Dialog“ (APD). Herr Oleksandr Romanovskyy, Direktor der Abteilung für internationale Zusammenarbeit im MAPP, unterstrich die Bedeutung der bilateralen Kooperationsprojekte des BMEL für die Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft in der Ukraine.

Wichtige Diskussionspunkte der Beratung waren die konzeptionelle Weiterentwicklung des DAZ, die Erweiterung der Aktivitäten des APD im Jahr 2015 und die Vorstellung neuer BMEL-Projekte im Rahmen des BKP in der Ukraine.

Alle Teilnehmer der Beratung unterstützten die Bemühungen  des BMEL, eine stärkere Integration des DAZ in das ukrainische Ausbildungssystem anzustreben. Die ukrainische Seite unterbreitete den Vorschlag, die Kooperation mit einer ukrainischen Ausbildungseinrichtung zu entwickeln. Hierfür wurden von ukrainischer Seite zwei Colleges vorgeschlagen und kurzfristig Besichtigungstermine angesetzt. Die Beratungen über die konzeptionelle Weiterentwicklung des DAZ sollen u.a. auch bei der nächsten Sitzung der „Deutsch-ukrainischen Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung des DAZ“ im Juni 2015 vertieft werden.

Die APD-Aktivitäten wurden angesichts der intensiven Reformbestrebungen des MAPP Anfang 2015 deutlich ausgeweitet. So leistet der APD Beratungs- und Unterstützungsleistungen bei der Erarbeitung der „Einheitlichen und umfassenden Strategie für die Landwirtschaft und die Entwicklung der ländlichen Räume 2015-2020“, bei der Reform der staatlichen Verwaltung des Agrarsektors, bei Schulungen im Bereich Veterinärwesen und Lebensmittelsicherheit, bei der Kommentierung von Gesetzentwürfen im Bereich Agrarpolitik sowie bei der Entwicklung von bilateralen Partnerschaften der Fachverbände.

Weiterhin wurde von deutscher Seite die Projektkonzeption für ein Neuprojekt zum Thema „Beratung der Ukraine zu Agrarhandelsfragen“ vorgestellt und diskutiert. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei auf die Einrichtung eines DCFTA-HelpDesk gerichtet. Es soll dazu dienen, vorhandene und potenzielle ukrainische Agrarexporteure mit Informationen zu Handelsfragen zu versorgen. Herr Romanovskyy begrüßte diese Initiative. Details werden gegenwärtig im MAPP geprüft.

Abschließend stellte Frau Frehse Projektideen für ein bis zwei neue Projekte in der Ukraine vor. Eine Projektidee zielt auf die Stärkung des ökologischen Landbaus in der Ukraine, die andere auf den Aufbau und die Entwicklung landwirtschaftlicher Verbandsstrukturen. 

Quelle: APD. Foto: APD. Datum: 27.04.2015