IMG 5951Am 28. Mai 2015 fand in Kiew eine Debatte über die Entwicklung des Bodenmarktes in der Ukraine statt. An der Konferenz nahmen ca. 300 Vertreter der Politik, von Verbänden, Agrarunternehmen und internationale Experten teil.

In seinem Grüßwort wies Herr Sasse, Projektleiter des APD, auf die Bedeutung europäischer und speziell auch deutscher Erfahrungen für die Umsetzung des EU-Ukraine-Assoziierungsabkommens hin. Er betonte, dass der Anteil staatlicher Landwirtschaftsflächen in Deutschland nur etwa halb so groß ist, wie in der Ukraine. „Staatliche Flächen dienen allein gesamtgesellschaftlichen Zielstellungen, wie z.B. für militärischen Übungsplätze oder auch wissenschaftliche Versuchsflächen. Der Staat hat aber nicht das Ziel landwirtschaftliche Flächen zu bewirtschaften. - Der Markt für landwirtschaftliche Flächen ist in Deutschland weitgehend liberalisiert. Kapital für Investitionen in der Landwirtschaft muss sich frei bewegen können: vom schlechteren, zum besseren Produzenten“. Herr Sasse empfahl, die gesellschaftspolitischen Ziele der Entwicklung des Bodenmarktes und der weiteren Privatisierung staatlicher Flächen in der Ukraine zu definieren und verbindlich festzuschreiben. Unter Berücksichtigung der Erfahrungen nach der Wiedervereinigung in Deutschland, würde dies die weitere öffentliche und politische Diskussion in der Ukraine vereinfachen.

IMG 5972Insgesamt vorließt die Debatte sehr kontrovers. Herr Kucher als Vertreter der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) und Herr Prof. Balmann vom Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) nahmen an der Veranstaltung mit Fachvorträgen zu den Themen: „Ostdeutsche Erfahrungen bei der Einführung des Bodenmarktes“ bzw. „Bewertung von Politikoptionen der Politikentscheidungen für die Einführung des Bodenmarktes“ teil. Deutsche Erfahrungen wurden auch in einer Broschüre der BVVG zum Thema: „Deutsche Erfahrungen bei Privatisierung landwirtschaftlichen Grundvermögens – Politikoptionen für die Ukraine“ unter den Teilnehmern verteilt und veröffentlicht. Obwohl die deutschen Erfahrungen nicht 1:1 übertragbar sind, wurden die Ansätze und Grundprinzipen bei der Privatisierung und bei der Gestaltung des Bodenmarktes in Deutschland von den Teilnehmer der Veranstaltung mit großem Interesse aufgenommen. Der Präsident des Ukrainischen Agrarbusiness Clubs, Herr Alex Lissitsa, bedankte sich für die Beiträge der deutschen Experten und würdigte die Zusammenarbeit mit dem APD.

Die Veranstaltung hat zur öffentlichen Informationen und Diskussion dieser komplexen Themen beigetragen.

Quelle: APD. Fotо: APD. Datum: 28.05.2015

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