IMG 6113Am 04.06.2015 hatte der Deutsch-Ukrainischer Agrarpolitischer Dialog in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine zu einem Runden Tisch zum Thema "Erfahrungen im Agrarverbandswesend Deutschlands – Optionen für die weitere Entwicklung der Fachverbände in der Ukraine" eingeladen, der im Rahmen der Messe Agro 2015 stattfand.

Der Einladung waren Vertreter von 12 Fachverbände der Agrarwirtschaft der Ukraine gefolgt. 

Frau Rutytska, stellv. Ministerin des Ministeriums für Agrarpolitik und Ernährung, sowie Herr Ansgar Aschfalk, Agrarattaché an der Deutschen Botschaft Kiew, eröffneten die Veranstaltung. Beide verwiesen auf die Bedeutung aktiver Fachverbände sowie auf die Notwendigkeit der Bündelung verschiedener Interessenvertretungen in einem Dachverband der Agrarwirtschaft. Dadurch gestaltet sich die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Regierung effektiver; die Interessen der Agrarwirtschaft können besser in die politische Entscheidungsfindung einfließen. 

Herr Dr. Klümper vom Deutschen Bauernverband (DBV) informierte die Teilnehmer der Veranstaltung über die historische Entwicklung des DBV, die Organisationsstruktur sowie die internationale Kooperation dieses wichtigsten deutschen Dachverbandes. Der DBV begleitet und unterstützt die deutschen Landwirte bei der Bewältigung der nationalen und globalen Herausforderungen. 

Anschließend stellten sich die ukrainischen Fachverbände mit ihren spezifischen Zielen und Aufgaben, Mitgliederzahlen und Organisationsstrukturen vor:  

  • Agrarunion der Ukraine
  • Assoziation der Landwirte und privater Landbesitzer der Ukraine
  • Assoziation der Michproduzenten der Ukraine
  • Assoziation der Schweinezüchter der Ukraine
  • Bodenverband der Ukraine
  • Föderation der Ökobewegung der Ukraine
  • Gesellschaftsverband „All-Ukrainischer Agrarrat“
  • Nationale Assoziation der landwirtschaftlichen Beratungsdienste der Ukraine
  • Saatgutverband der Ukraine
  • Ukrainian Agribusiness Club
  • Ukrainische Agrarkonföderation
  • Verband der Milchunternehmen der Ukraine 

IMG 6155Von allen Fachverbänden wurde Interesse an deutschen Erfahrungen bei der Gestaltung eines effektiven Verbandswesens geäußert und die Absicht zur Umsetzung eines entsprechenden Projekts des BMEL begrüßt. Die Bestrebungen zur Mitgliedschaft im europäischen Dachverband der Landwirtschaft könnten über eine solchen Projektansatz unterstützt und viele technische bzw. organisatorische Fragen der ukrainischen Fachverbände gelöst werden.  

Herr Taras Vysotsky, Generaldirektor des Ukrainian Agribusiness Clubs (UCAB), informierte über Bestrebungen, einen Dachverband der Landwirtschaft in der Ukraine zu etablieren und zwar in Zusammenarbeit mit der Agrarunion, der Assoziation der Landwirte und privater Landbesitzer der Ukraine, des Verbandes der Geflügelzüchter sowie der Ukrainischen Agrarkonföderation. Das "Agrarforum der Ukraine" wurde 2013 ins Leben gerufen und soll die verschiedenen Interessen bündeln sowie ihre politische Wirksamkeit verstärken. 

Auch Herr Mykhaylo Sokolov berichtete über die Gründung eines Dachverbandes, des Gesellschaftsverbandes „All-Ukrainischer Agrarrat“. Die Organisation wurde 2014 gegründet und vereint in sich Fachverbände, u.a. die Assoziation der Michproduzenten der Ukraine, die Assoziation der Schweinezüchter der Ukraine, die Assoziation   "UkrZucker" sowie die Assoziation der Kartoffelproduzenten, die zusammen rd. 200 Unternehmen repräsentieren. 

Der Vertreter des DBV wird in Zusammenarbeit mit dem APD die Möglichkeiten für Beratungsleistungen zur Institutionalisierung eines Dachverbandes der Landwirtschaft in der Ukraine prüfen. Der DBV wird sein Statut zur Verfügung stellen und ist bereit Statutentwürfe aus der Ukraine zu kommentieren. Im Rahmen einer speziellen Fachinformationsfahrt von Vertretern der ukrainischen Fachverbände sollte der Informationsaustausch über die Entwicklung eines effektiven Verbandswesens vertieft werden. Der APD wird kurzfristig eine Übersicht über "Deutschen Erfahrungen im Fachverbandswesen der Landwirtschaft" erarbeiten lassen und veröffentlichen. 

Quelle: APD. Foto: APD. Datum: 04.06.2015.

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