IMG 20151210 121759Am 10.12.2015 wurde in Kiew im Rahmen der Veranstaltung „Doing Agribusiness in Ukraine – Time for fundamental changes“ ein neuer Geschäftsklimaindex für die Landwirtschaft in der Ukraine (GKIA) vorgestellt. Herr Dr. Sasse, Leiter des APD, informierte über die methodischen Grundlagen und erste Ergebnisse.

Der Geschäftsklimaindex für die Landwirtschaft in der Ukraine wurde auf der Grundlage des deutschen Geschäftsklimaindex (ifo - cesifo-group.de/de/ifoHome/facts/Survey-Results/Business-Climate.html) in enger Zusammenarbeit zwischen dem Deutsch-ukrainischen Agrarpolitik Dialog (APD) und dem Ukrainischen Agribusiness Club (UCAB) entwickelt. Bisher wurden zwei Interviewrunden – im August und November 2015 - durchgeführt. Die Erhebung soll im Weiteren alle 4 Monate erfolgen. Die Aussagen zum Geschäftsklima repräsentieren die subjektiven Ansichten der Landwirte über ihre aktuelle wirtschaftliche Lage und deren Erwartungshaltung für das kommende Geschäftsjahr. Der Geschäftsklimaindex zeigt die Veränderungen des Geschäftsklimas an.

Die Ergebnisse vom November 2015 weisen insgesamt auf eine negative Einschätzung des Geschäftsklimas zu diesem Zeitpunkt hin (-8,8 pp), wobei die Erwartungshaltung der Agrarwirtschaft für das kommende Wirtschaftsjahr positiv ausfällt (+2,7 pp). Die festgestellte leichte Verbesserung des Geschäftsklimaindexes im Vergleich zum August 2015 (102,7 %) kann u.a. mit saisonalen Einflüssen erklärt werden.

IMG 20151210 132216Den Befragten des GKIA werden insgesamt elf Fragen zur Bewertung ihrer wirtschaftlichen Situation gestellt, auf die sie mit „gut“, „zufriedenstellen“ bzw. „schlecht“ antworten können. Besonders negativ fiel die Einschätzung auf die Fragen nach (i) der staatlichen Unterstützung der landwirtschaftlichen Unternehmen, (іі) dem Einfluss der aktuellen politischen Situation und (ііі) den Auswirkungen durch allgemeine wirtschaftlichen Situation in der Ukraine aus (entsprechend -68.6 pp, -67.1 pp bzw. -58.3 pp). Diese Ergebnisse bestätigen die außenordentlicheBedeutung der allgemeinen Rahmenbedingungen im Vergleich zu den spezifischen agrarpolitischen Herausforderungen.

Entscheidende Unterschiede sind in der Beurteilung des Geschäftsklimas zwischen den verschiedenen Größengruppen der landwirtschaftlichen Unternehmen zu beobachten: grundsätzlich bewerten die großen landwirtschaftlichen Betriebe das Geschäftsklima eher positiv. Im Vergleich der Agrarproduzenten erreicht die Bewertung des Geschäftsklimas durch die Agrarholdings im November den höchsten Wert (+19,3 pp), während die individuellen Bewirtschafter die gegenwärtige wirtschaftliche Situation (-29,4 pp) und auch den Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr (-13,5pp) negativ bewerten: Große Betriebe sind besser in der Lage, Risiken zu überwinden.

Im Vergleich des Geschäftsklimas der verschiedenen Spezialisierungsrichtungen schneiden die Betriebe mit dem Schwerpunkt Pflanzenproduktion (+15,5 pp) besser, als die Viehzüchter (+3,6 pp) ab. Angesichts der Geschäftsrisiken die sich aus der allgemeinen politischen Situation ergeben, fokussieren sich Investoren auf kurzfristige Anlagen in der Pflanzenproduktion und bewerten diese daher eher positiv.

Quelle: APD. Fotо: APD. Datum: 10.12.2015

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