IMG 8478Vom 17-19.12.2015 weilte Prof. Frank Setzer, Experte für Forstpolitik und Umweltrecht, auf Einladung des APD in Kiew.

Ziel des Einsatzes war die Vermittlung von deutschen Erfahrungen bei der Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen für die Entwicklung einer nachhaltigen, zukunftsorientierten Forstwirtschaft in der Ukraine.

Dazu fand am 17.12.2015 eine Informations- und Diskussionsveranstaltung an der Nationalen Universität für Lebens- und Umweltwissenshaften der Ukraine statt, an der etwa 40 Lehrkräfte und Wissenschaftler des Instituts für Forstwirtschaft, Garten- und Landschaftsbau teilnahmen. Der Direktor des Instituts, Herr Prof. Petr Lakida, eröffnete die Veranstaltung und verwies auf den historischen Einfluss der deutschen Forstwissenschaft auf Lehre und den praktischen Waldbau in Osteuropa, u. a. auch in der Ukraine.

Prof. Setzer erläuterte in seinem Vortrag, wie in Deutschland im Rahmen verschiedener Symposien divergierende Interessen am Wald ausdiskutiert, gemeinsame Ziele im Konsens aller Interessenvertreter auf der Grundlage von Kompromissen definiert und am Ende die „Waldstrategie 2020“ entwickelt wurde. Durch die Einbeziehung der Öffentlichkeit in die strategische Ausrichtung der Forstpolitik und der staatlichen Waldbewirtschaftung der einzelnen Bundesländer wurde eine Verbesserung der Akzeptanz der Forstwirtschaft in Deutschland erreicht. - Prof. Setzer unterstrich in seinen weiteren Ausführungen die forstpolitische Bedeutung regelmäßiger Berichterstattungen über die Entwicklung des Waldes und seiner Bewirtschaftung. Durch die alle 10 Jahre durchgeführte Bundeswaldinventur (nationale Inventur aller Wälder in Deutschland), die regelmäßige Veröffentlichung eines Waldzustandsberichtes und des Berichtes zur nationalen Biodiversitätsstrategie wird der breiten Öffentlichkeit ein Bild über den Zustand und die Entwicklung des Waldes in Deutschland gegeben. Diese transparente und aktive Berichterstattung hat sich sehr bewährt. – Weiterhin beschrieb Setzer die institutionellen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Forstwirtschaft in Deutschland. „Die Umsetzung der hoheitlichen Aufgaben und der staatlichen Waldbewirtschaftung wurde in den letzten Jahrzehnten in fast allen Bundesländern strikt getrennt. Dadurch konnte das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Rechtmäßigkeit der staatlichen Bewirtschaftung gestärkt werden.“ sagte Prof. Setzer.

IMG 8484Am 18.12.2015 begrüßte Prof. Setzer die jungen Absolventen der Forstwissenschaftlichen Fakultät. In seinem Grußwort unterstrich er, dass forstwissenschaftliches Know-how zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung weltweit gefragt ist. „Nutzen Sie die Gelegenheit, sich in der Ukraine oder international für die Belange der Forstwirtschaft einzusetzen. Ihre Expertise wird gebraucht“, so Prof. Setzer zu den über 100 Zuhörern.

In einem Gespräche mit Frau Christina Juschkewytsch, stellvertretende Leiterin der Staatlichen Agentur für Forstwirtschaft, wurde die Entwicklung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Deutschland vorgeschlagen und einige konkrete Vorschläge, u.a. zum Erfahrungsaustausch im Bereich der Reformierung der Forstwissenschaften und bei der Anpassung der Forstwirtschaft an Klimaänderungen, diskutiert.

Quelle: APD. Fotо: APD. Datum: 17-19.12.2015

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