IMG 3810Am 23.06.2016 fand in der Nationalen Universität für Lebens- und Umweltwissenschaften der Ukraine eine Sitzung des Rates für Agrarausbildung beim Ministerium für Ausbildung und Wissenschaft der Ukraine statt.

Der Rat wurde auf der Grundlage der Verordnung vom Ministerium für Ausbildung und Wissenschaft Nr. 1213 vom 24.11.2015, „Über Gründung des Rates für Agrarausbildung“,  installiert und hatte sich am 22.01.2015 zu seiner ersten Sitzung getroffen. Der Rat hat die Aufgabe die Qualität der landwirtschaftlichen Ausbildung zu erhöhen. Zu seinem Vorsitzenden wurde der CEO der Agroholding „Industrial Milk Company“, Dr. Aleks Lissitsa, gewählt.

Die rund 20 Teilnehmer der o.g. Veranstaltung, Vertreter der staatlichen Verwaltung, der Agrarwirtschaft und verschiedener Bildungseinrichtungen der Landwirtschaft, diskutierten über Möglichkeiten der Verbesserung der Aus- und Weiterbildung im Agrarbereich, insbesondere über neue Ansätze zur Gestaltung einer Informationsplattform über die praktische Ausbildung von Studenten, die Entwicklung von Businessmöglichkeiten in ländlichen Räumen, die rationale Flächenausstattung der Ausbildungseinrichtungen und deren effektive Nutzung, die Perspektiven und die strategische Entwicklung der Agrarforschung und der Agraruniversitäten.

Weiterhin Stand das Thema „Duale Aus- und Weiterbildung“ auf der Tagesordnung. Hier werden wesentliche Potenziale zur Verbesserung des Niveaus der praktischen Fähigkeiten und Kenntnisse der Auszubildenden in der Ukraine gesehen. Dr. Volker Sasse, Leiter des Deutsch-Ukrainischen Agrarpolitisches Dialogs, referierte in seinem Vortrag über die Erfahrungen bei der dualen Aus- und Weiterbildung in Deutschland, bei der Theorie und Praxis eng miteinander verbunden sind. Insbesondere konzentrierte sich Sasse in seinem Vortrag auf die Finanzierung der Ausbildungseinrichtungen und die Verantwortung der Agrarwirtschaft. Eines der Hauptmerkmale der dualen Ausbildung ist, dass die Auszubildenden bereits während der Ausbildung Anstellungsverträge in Landwirtschaftsbetrieben erhalten und somit in die Verantwortlichkeit von realen Arbeitsprozessen eingebunden werden. Sasse betonte weiterhin die Notwendigkeit der Konzentration der theoretischen Ausbildung: „Die Zulieferindustrie erwartet hohe Effizienz und Verlässlichkeit im Umgang mit den für die Ausbildung bereitgestellten Ausrüstungen bzw. Betriebsmitteln. Die Erfahrungen in Deutschland belegen, dass das duale System der Aus- und Weiterbildung geringe öffentliche Transaktionskosten verursacht und daher auch aus der Sicht des Staates vorteilhaft ist“, sagte Sasse. Anschließend informierte er auch über die Vorbereitung einer Fachinformationsfahrt des APD – geplant für September bzw. Oktober 2016 - zu diesem Thema. Zu dieser Fahrt werden Angestellte und Politikentscheider sowie Vertreter der Agrarverbände eingeladen, um sich vor Ort in Deutschland über die Organisation, Finanzierung und Erfahrungen bei der Umsetzung der dualen Ausbildung im Agrarbereich zu erkundigen. (Präsentation)

IMG 3806Im Ergebnis der Diskussion empfahl der Rat für die Umsetzung des Dualen Systems, agrarpolitische Maßnahmen zur Steigerung der Motivation der Landwirtschaftsbetriebe zu erarbeiten. Der APD wurde gebeten, Informationen über das Verfahren der Zertifizierung von Landwirtschaftsbetrieben, die an der praktischen Ausbildung im dualen System in Deutschland teilnehmen, bereitzustellen.

Weiterhin wurde der APD um Unterstützung bei der Verbesserung der Hochschulausbildung gebeten: Vorlesungen und Handbücher über wissenschaftliche Standards sollen zur Internationalisierung der Ausbildung und der wissenschaftlichen Arbeit an den Agrarhochschulen beitragen.

Quelle: APD. Foto: APD. Datum: 23.06.2016

Загрузка... .