Am 14. November 2013 fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Technik & Management“ auf der internationalen Landtechnik-Ausstellung AGRITECHICA in Hannover ein Forum zum Thema „Möglichkeiten und Herausforderungen großbetrieblicher Landwirtschaft in Russland, der Ukraine und Kasachstan“ statt.

Zwei Hauptvorträge auf dem Forum wurden von Prof. Dr. Martin Petrick, IAMO, und Mariya Yaroshko, Deutsch-Ukrainischer Agrarpolitischer Dialog, gehalten. Die Referenten gaben einen Überblick über die Chancen und Risiken, die mit dem Einsatz von großbetrieblichen Strukturen in der Agrarproduktion dieser Länder verbunden sind.

Herr Prof. Dr. Petrick (IAMO) zeigte die Produktivitätsentwicklung im Laufe der Jahre auf und verglich die Flächenproduktivität von Großbetrieben und kleineren Betrieben wie Bauern- und Hauswirtschaften. Er unterstrich die positive Entwicklung und Stabilisierung im Ackerbau, die seit der Transformation auf die Veränderungen der politischen und makroökonomischen Rahmenbedingungen, auf die Modernisierung der Maschinenbestände sowie den Anstieg der Agrarpreise zurückzuführen sind.

Anschließend stellte Frau Yaroshko (APD) die aktuellen Trends aus der ukrainischen Agrarwirtschaft und -politik dar. Der Agrarsektor in der Ukraine bietet durch seine produktiven Böden, niedrigen Lohnkosten, vorteilhafte Besteuerung und günstige Lage zu den internationalen Absatzmärkten ein hohes Leistungspotenzial und somit attraktive Bedingungen für internationale Investoren. Gleichzeitig hemmen jedoch die allgemeinen politischen Rahmenbedingungen, u. a. die hohe Volatilität in der Gesetzgebung und die ineffiziente Verwaltung mit teilweise korrupten Strukturen eine nachhaltige Entwicklung in der Landwirtschaft. Dazu kommt der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und die unterentwickelte Infrastruktur.

Die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens zwischen der EU und der Ukraine und das DCFTA würden für die ukrainische Landwirtschaft nicht nur konkrete wirtschaftliche Chancen bieten, sondern wären auch von großer politischer Bedeutung. Es ist anzunehmen, dass die Annäherung an politische Grundwerte der EU das Vertrauen nationaler und internationaler Investoren und Händler festigen würde. “Für die Ukraine ist es das Beste, das Abkommen mit der EU zu unterzeichnen und gleichzeitig die bilaterale Zusammenarbeit mit den traditionellen Wirtschaftspartnern weiter auszubauen“, resümierte Mariya Yaroshko.

Während der Diskussionsrunde wurde das Thema aus wissenschaftlicher, politischer wie auch praxisbezogener Perspektive beleuchtet.

Präsentation zum Vortrag “Aktuelle Herausforderungen des Agrarsektors der Ukraine”, Mariya Yaroshko PDF herunterladen >>

Foto: APD

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