IMG 2372Im Rahmen einer Fachveranstaltung stellte der APD am 06.12.2016 in der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Kiew einige ausgewählte Schwerpunkte der aktuellen Projektarbeit vor.

Rund 60 Teilnehmer, Vertreter aus der Agrarpolitik, –wirtschaft und –wissenschaft, darunter auch Teilnehmer der bilateralen Steuerungsgruppe des APD, waren gekommen, um sich über die Ergebnisse des APD in 2016 zu informieren und sich an der Diskussion über die weitere Ausrichtung der Projektarbeit zu beteiligen.

Herr Dr. German Jeub, Abteilungsleiter für EU-Politik, Internationale Zusammenarbeit und Fischerei beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft begrüßte die Teilnehmer und hob, mit Blick auf die Handelspotentiale aus dem EU-Ukraine-Freihandelsabkommen, die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Anpassung an EU-Sicherheits- und Qualitätsstandards im Agrarsektor der Ukraine hervor.

„2016 war ein Jahr mit großen politischen Herausforderungen, aber auch einigen wichtigen Reformschritten im Agrarsektor.“ - sagte der Projektleiter des APD, Herr Dr. Volker Sasse, in seiner Begrüßung. Im Weiteren gab er eine kurzen Überblick über die Projektarbeit des APD.

IMG 2299Die Serie von Fachbeiträgen wurde von Herrn Dr. Taras Gagaljuk, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien, eröffnet. Er sprach über „Die soziale Verantwortung der Agrarwirtschaft in der Ukraine – im Spannungsfeld zwischen realen Leistungen und Ansprüchen der Gesellschaft“. Herr Gagaljuk stellte u.a. die Ergebnisse seiner Analysen des gegenwärtigen Standes der „Soziale Verantwortung von Unternehmen“ (SVU) im Agrarsektor der Ukraine vor. „SVU beinhaltet vor allem auch eine ethische Komponente. Gleichzeitig ist die umfassende Implementierung von SVU eine wichtige Grundlage für den sozialen Frieden im ländlichen Raum und damit für die Bereitstellung von Arbeitsressourcen für die Unternehmen. Ein weiteres Ziel der SVU ist die Aufrechterhaltung der Unternehmensreputation.“ –sagte Gagaljuk. (Präsentation)

Herr Christoph Konrad Gilgen sowie Frau Ulrike Meyer-Everloh, von der Bodenverwertung- und –verwaltungs GmbH (BVVG), stellten in ihren Vorträgen deutsche Erfahrungen und Instrumente einer transparente Bodenverwaltung vor. Auch in Deutschland spielt die Korruptionsprävention eine große Rolle. Mögliche organisatorische Maßnahmen sind beispielweise die Rotation von Sachbearbeitern und am Entscheidungsprozess beteiligten Personen, eine klare Abgrenzung von Zuständigkeiten in den Verkaufs- bzw. Verpachtungsprozessen sowie das „Mehraugenprinzip“. (Präsentation)

IMG 2363In der zweiten Hälfte der Veranstaltung widmete sich Herr Dr. Volker Appel, Leiter des Referats für Ökonomische Analysen, Wirtschaftsbeobachtung, Statistik im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, den Grundzügen der Organisation der Agrarstatistik in Deutschland. Dieses Thema erscheint auch in der Ukraine hochaktuell. Statistische Daten werden u.a. durch verschiedene Einrichtungen erhoben (z.B. Daten über die Bodennutzung und Bewirtschaftungsergebnisse), für die spezifischen Zwecke der jeweiligen Einrichtung aufbereitet und sind infolgedessen nicht immer konsistent. Für eine effektive Datenverarbeitung fehlen nicht oft die modernen, internationalen Methoden. Der APD plant deutsche bzw. europäische Erfahrungen, u.a. bei der Benutzung des EU-Statistiknetzwerkes FADN (Farm Accountancy Data Network), bereit zu stellen. (Präsentation)

Frau Dr. Mariia Bogonos, Junior Expertin für Agrarpolitik des APD, stellte den aktuellen Stand und erste Ergebnisse der Modellierung des Agrarsektors der Ukraine vor, die für die Analyse von Politikentscheidungen und ihrer Effekte auf die Entwicklung des Agrarsektors - strukturiert nach Produkten, Regionen und Erzeugergruppen - verwendet werden können. Im kommenden Jahr sollen Mitarbeiter des Ministeriums für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine in der eigenständigen Benutzung des Modells geschult werden. (Präsentation)

Am Ende der Veranstaltung waren die Teilnehmer eingeladen, ihre Meinungen, Vorschläge und Hinweise zu den zukünftigen Arbeitsschwerpunkten des APD einzubringen. Die Gestaltung der Förderinstrumente und agrarpolitischen Institution für eine nachhaltige Entwicklung der ländlichen Räume sollte nach Meinung der Teilnehmer ein wichtiger Schwerpunkt der zukünftigen Projektarbeit des APD sein. Auch die Verbesserung der Ausbildung im Agrarbereich und die Anpassung an EU-Qualitäts- und Sicherheitsstandards wurden intensiv diskutiert. Vertreter der deutschen Wirtschaft baten um Unterstützung bei der Erleichterung der Einfuhr von Landmaschinen in die Ukraine und bei der Entwicklung effizienter Rahmenbedingen für die Saatgutproduktion.

Quelle: APD. Foto: APD. Datum: 06.12.2016

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