image-0-02-05-cc6fa063aa1cb0ac41272d19c9cff3103786cfc06011fe17347acf84d72b59f5-VAm 16.02.2017 hatte das Ministerium für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine (MAPE) zu einer Beratung über die Vorzüge von landwirtschaftlichen Kooperationsgenossenschaften bei der Entwicklung der ländlichen Räume eingeladen.

An der Konferenz nahmen etwa 50 Vertreter der staatlichen Verwaltungen, der wissenschaftlichen und Bildungseinrichtungen, der Zivilgesellschaft im Agrarbereich sowie Praktiker aus landwirtschaftlichen Genossenschaften und internationale Geberorganisationen teil.

In seinem Grußwort betonte Minister Kutovyi, dass die Förderung landwirtschaftlicher Kooperationsgenossenschaften eine wichtige Priorität des Ministeriums ist. Das Ministerium sucht gegenwärtig nach effizienten Instrumenten für die Förderung von landwirtschaftlichen Kooperationen. Dadurch soll die Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittelständischen Betriebe verbessert werden.

Zu weiterem wurden internationale Erfahrungen, u.a. in Canada, und verschiedene Beispiele von Kooperationen in der Landwirtschaft der Ukraine wurden vorgestellt. Viele der existierenden Kooperationsgenossenschaften in der Ukraine wurden mit internationaler Unterstützung von Investitionen ins Leben gerufen. In der Diskussion wurde von Frau Elena Kovalowa, stellv. Ministerin im MAPE, die Frage nach der Nachhaltigkeit solcher Ansätze aufgeworfen.

Der Leiter des Deutsch-Ukrainischen Agrarpolitischen Dialogs, Dr. Volker Sasse, sprach sich für die Bereitstellung von internationalem know-how aus. Kooperationsbetriebe in Deutschland sind gewinnorientierte juristische Personen: „Besonders wichtig erscheint uns das Eigeninteresse der Landwirtschaftsbetriebe: Landwirte legen Teile ihrer Einkommen bzw. ihres Eigentums zusammen, um über die Kooperation mit anderen Wirtschaftspartnern ihre eigene Gewinnerwartungen zu verbessern. Kooperationsgenossenschaften sind kein Ort für verklärte Emotionen oder für Bittstellungen nach staatlicher Unterstützung“. Bisher hemmt in der Ukraine vor allem das mangelnde Vertrauen der Landwirte in eine solche Form der wirtschaftlichen Zusammenarbeit die weitere Entwicklung von Kooperationsgenossenschaften. Vor dem Hintergrund deutscher Erfahrungen könnte dieses Vertrauen u.a. durch vollständige Transparenz des Managements, vor allem der finanziellen und materiellen Inputs und Outputs der einzelnen Wirtschaftspartner einer Kooperationsgenossenschaft, gestärkt werden.

Der APD hat bereits in den letzten Jahren verschieden Projektaktivitäten zu diesem Themenbereich durchgeführt. Für 2017 sind eine Fachinformationsreise nach Bayern und die Bereitstellung von deutschen Erfahrungen, u.a. der Raiffeisengenossenschaften, geplant. Eine Pilotinitiative, bei der die europäischen Erfahrungen im Kooperationswesen von ukrainischen Aktivisten beispielhaft um-gesetzt und öffentlich demonstriert würden, könnte zur weiteren Verbreitung des Kooperationswesens im Agrarsektor der Ukraine beitragen.

Quelle: APD. Foto: APD. Datum: 16.02.2017

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