IMG 3368Am 2.03.2017 hatte der Deutsch-Ukrainische Agrarpolitische Dialog (APD) zu einem weiteren Arbeitstreffen über die Modellierung des Agrarsektors der Ukraine mit dem Modell AGMEMOD eingeladen. Anwesend waren 15 Spezialisten aus Bereichen Agrarpolitik, -wirtschaft und –wissenschaft.

Herr Volker Sasse, Leiter des Deutsch-Ukrainischen Agrarpolitischen Dialoges, sagte in seiner Eröffnung: "Die Projektionen „Baseline“ und „Deregulierung“, die heute präsentiert werden, wurden in den letzten Monaten in Verantwortlichkeit von Frau Mariia Bogonos mit dem Modell AGMEMOD (www.agmemod.eu) erarbeitet. Wir erwarten Ihre Hinweise dazu. Weiterhin möchten wir die für 2017 geplanten Schritte bei der Modellierung des Agrarsektors der Ukraine vorstellen und das Modell zur eigenständigen Benutzung durch ukrainische Experte anbieten."

Frau Mariia Bogonos stellte die Ergebnisse der Projektionen vor. Beim Baseline Szenario wird unterstellt, dass die allgemeinen politischen, volkswirtschaftlichen und agrarpolitischen Rahmenbedingungen weitgehend unverändert bleiben. Die entsprechenden Modellberechnungen ergaben u.a. eine moderate Steigerung der Getreideproduktion von rund 6% (vor allem bei Weizen und Mais) und 13% bei der Produktion von Ölsaaten (insbesondere bei Raps und Soja) bis 2030 – im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2008-2014. Entsprechend den Modellparametern ist zu erwarten, dass insbesondere die kleinen und mittelgroßen Produzenten der Mischwald- und Waldsteppengebiete ihre Produktion steigern werden. (Präsentation)

Beim Deregulierungsszenario wurden die Ergebnisse einer gemeinsamen Analyse des APD und Ukrainischen Agrarbusiness Clubs (UCAB) zum Thema „Das Deregulierungspotential im Agrarsektor der Ukraine: „Eine Bottom-up-Analyse aus der Perspektive der Farmbetriebe“ als Steuerungsparameter verwendet. Bei diesem Szenario wird unterstellt, dass die Abschaffung bestimmter gesetzlicher Regulative zur Reduzierung der Produktionskosten von bis zu 7% führen würde. Die entsprechenden Modellberechnungen führten zu keiner signifikanten Veränderungen bei Produktion, Handel bzw. Verbrauch von Agrarprodukten bis 2030. So z. B. steigt die Produktion von Getreide und Ölsaaten unter diesem Szenario, im Vergleich zum Baseline Szenario, um nur 1,2% an. (Präsentation)

In der Diskussion wurden folgende Fragen diskutiert bzw. Hinweise gegeben:

  • das Modell AGMEMOD, mit seinen aktuellen Inputdaten, ist ein geeignetes Tool für die Modellierung des Einflusses der Agrarpolitik auf den Agrarsektor der Ukraine;
  • die für 2017 geplanten Schritte des APD auf diesem Gebiet sind: die Aktualisierung von Inputdaten, die Erarbeitung weiterer Szenarien (vor allem der Szenarien „Förderprogramm“,  „Optimistische Entwicklung“ );
  • die Modellierungsergebnisse sollten im Bezug zum „allgemeinen statistischen“ Umfeld präsentiert werden (z.B. Landwirtschaftsfläche der Ukraine bzw. bestimmter Eigentumsformen, Getreideproduktion bzw. –export der Ukraine insgesamt);
  • die Steuerungsparameter des Modells sollten ebenfalls graphisch (historische Daten und Projektion) abgebildet werden;
  • das Szenario „Deregulierung“ sollte in „Effektive Regulierung“ umbenannt werden.

Die Teilnehmer bedankten sich bei Frau Bogonos und dem APD für die geleistete Arbeit.

Quelle: APD. Foto: APD. Datum: 02.03.2017

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