2017 05.24 1Im Rahmen des 19. Kongresses der ukrainischen Agrarstudenten, welches vom 24.05.-27.05.2017 an der Nationalen Universität für Umwelt und Lebenswissenschaften (NUBiP) durchgeführt wurde, fanden unter anderem verschiedene Diskussionsforen von Vertretern der studentischen Selbstverwaltungen statt.

In den jeweiligen Foren diskutierten die Teilnehmer z.B. über die aktuellen Herausforderungen der ukrainischen Agrarpolitik und –wirtschaft, die Stärkung des Einflusses von Fachschaften auf die akademische Ausbildung an den Agraruniversitäten sowie die Verbesserung der Wahrnehmung und die Finanzierung der studentischen Selbstverwaltungen.

Im studentischen Diskussionsklub „Steigerung der Motivation von Studenten in der akademischen Ausbildung – Motivationsmomente der Universitäten in der Ukraine und in Deutschland“ äußerten sich die Referenten zu wesentlichen Aspekten der Motivation an den jeweiligen Universitäten, die auch kurzfristig umgesetzt werden können. Als Beispiel wurde hier ein stärkerer Fokus der Universitäten auf die Digitalisierung genannt. Die verstärkte Nutzung von zeitgemäßen, digitalen Instrumenten erfordert vergleichsweise wenig Aufwand und kann kurzfristig umgesetzt werden. Die Studenten erwarten von den Universitäten mehr leistungsbezogene Stipendien, finanzierte Auslands- und Forschungsaufenthalten, die Übernahme von Studienkosten, etc. Die technische Ausstattung der Lehrkabinette sollte verbessert werden. (Präsentation)

2017 05.24 2Herr Syman Jurk, Experte des APD, stellte das Studium der Agrarwissenschaften in Deutschland vor und bezog sich dabei auf die Motivationsmotive der Universitäten bzw. der Studenten. Im Vergleich zu anderen Studiengängen, entscheiden sich die Studenten in Deutschland eher bewusst für die Landwirtschaft. Dies belegt u.a. die Quote der Studienabbrecher, welche in diesem Studiengang die zweitniedrigste in ganz Deutschland ist. Auf der anderen Seite konkurrieren Universitäten im Bereich Landwirtschaft mit anderen Universitäten mit ähnlichen Studiengängen sowie Fachhochschulen und Berufsakademien. Hier versuchen die akademischen Gremien die Attraktivität der Ausbildung durch Anpassung der Studiengänge an aktuelle und zukünftige wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedürfnisse sowie die Intensivierung von Modulstudienplänen zu erhöhen. (Präsentation)

In der Sektion „Probleme und Strategien der Entwicklung von studentischen Selbstverwaltungsorganisationen“ debattierten die Anwesenden über die Effektivität der Arbeit in entsprechenden Selbstverwaltungen sowie über die Möglichkeiten einer Annäherung an europäische Standards in diesem Bereich. Die Strukturen der Hochschulausbildung im Agrarbereich in der Ukraine unterscheiden sich erheblich von den Strukturen in Deutschland, wo die Agrarfakultäten traditionsgemäß in Universitäten mit breitem, allgemeinem Ausbildungsprofil eingeordnet sind. In der Ukraine dagegen überwiegen spezialisierte Hochschulen der Agrarwissenschaften. Dementsprechend unterscheiden sich die Organisationsstrukturen der Fachschaften. In der Ukraine gibt es eine übergreifende Studentenvertretung aller Agrarhochschulen. In Deutschland treffen sich die Vertreter der Fachschaften der Agrarfakultäten ebenfalls zum Erfahrungsaustausch, aber ohne eine spezielle institutionelle Verbindung. - Herr Dr. Volker Sasse, Leiter des Deutsch-Ukrainischen Agrarpolitischen Dialogs, informierte in dieser Sektion über Aktivitäten des Projekts, vor allem in den Bereichen Aus- und Weiterbildung. Auch die Unterstützung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit der Studentenvertretungen an den Agraruniversitäten bzw. -fakultäten ordnet sich in diese Projektaktivitäten ein.

2017 05.24 3Im Anschluss an die Diskussionsrunden stellten Herr Wolf Last und Herr Maximilian Rittner die Arbeit der Studentenschaft an der Lebenswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt Universität zu Berlin vor. Das Spektrum der Aktivitäten reicht von Wohltätigkeitsveranstaltungen, über gemeinsame Feierlichkeiten für Studenten und Lehrkräfte bis hin zur Einflussnahme auf die Gestaltung der Lehre. Dabei gingen sie auch auf den Vortrag der ukrainischen Fachschaftskollegin, Frau Viktoria Umanchyk, ein, welche die Ziele und Aufgaben des „Vereinten Rates der studentischen Selbstverwaltung der Agrar-Hochschulen der Ukraine“ vorstellte. Der Vereinte Rat ist ein Beratungsorgan des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft der Ukraine im Bereich der Unterrichts- und Erziehungsarbeit. Der „Vereinte Rat“ unterstützt die Entwicklung der Organe der studentischen Selbstverwaltung der Agrar-Hochschulen und nimmt u.a. an Finanzierungsentscheidungen für Veranstaltungen und an der Beschaffung von Sponsoren- und Hochschulgeldern teil.

Die Studienkollegen der Humboldt-Universität zu Berlin sprachen sich für eine Vertiefung der begonnenen Studentenpartnerschaft aus. Im nächsten Jahr beabsichtigen sie, neben der Teilnahme an den ukrainischen Agrardebatten, auch Studentenvertreter nach Deutschland einzuladen.

Quelle: APD. Foto: APD. Datum: 25.05.2017

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