Unsere Aktivitäten - Archiv
Agrarwirtschaft braucht staatliche Unterstützung - vor allem zur Selbsthilfe
Am 02.11.2017 organisierte der APD im Rahmen der Messe AgroComplex - 2017 eine Veranstaltung zum Thema „Förderung der Entwicklung ländlicher Räume -Deutsche Erfahrungen und Optionen für die Ukraine“, an der rund 60 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Agrarwissenschaft teilnahmen.
In seinem Grußwort unterstrich Herr Viktor Sherameta, stellv. Minister für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine, dass die Entwicklung der ländlichen Räume ein wichtiges agrarpolitisches Anliegen des Ministeriums für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine ist. Für 2018 sind beträchtliche Mittel aus dem Staatshaushalt für die Unterstützung der Agrarproduzenten geplant, die u.a. auch zur Erhaltung und Entwicklung der Infrastruktur im ländlichen Raum beitragen werden. Herr Herman Intemann, Landwirtschaftsattaché der Deutschen Botschaft in der Ukraine, begrüßte die Initiative des Deutsch-Ukrainischen Agrarpolitischen Dialogs. „Das Thema ´Entwicklung ländlicher Räume´ ist sehr komplex, erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Interessengruppen und wird uns sicher auch im kommenden Jahr noch beschäftigen.“, sagte Intemann.
Herr Pekka Pesonen, Generalsekretär Copa-Cogeca, sprach über europäische Erfahrungen bei der Entwicklung der ländlichen Räume und des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens. Er betonte die Verantwortung des Staates für die Entwicklung einer effizienten Infrastruktur. Er sprach weiterhin über die Notwendigkeit der Konzentration der agrarwirtschaftlichen Aktivitäten, über die Bedeutung des internationalen Dialogs und über die Vorteile von Eigeninitiativen der Wirtschaft als Beitrag zur Entwicklung der ländlichen Räume. „Durch die Unterstützung genossenschaftlicher Selbsthilfe könnte die Effizienz staatlicher Finanzierungen wesentlich erhöht werden.“ sagte Pesonen.
Andrii Stefanovych, Leiter des Departments für Ausbildung und Wissenschaft und Entwicklung des Unternehmertums auf dem Lande, sprach über das neue Konzept des MAPE zur Entwicklung der ländlichen Räumen in der Ukraine. Stefanovych legte den Schwerpunkt der Verantwortung nicht nur auf die Agrarwirtschaft, sondern auch auf die Entwicklung von Wirtschaftsclustern gemeinsam mit anderen nichtlandwirtschaftlichen Produzenten und Dienstleistern, die den ländlichen Raum bereichern können, insbesondere die Verarbeitung von Agrarprodukten, aber auch den ländlichen Tourismus und andere.
Herr Jury Apalkow, vom Verband der Farmer und Landbesitzer der Ukraine, stellte die Visionen seines Verbandes bezüglich der Entwicklung der ländlichen Räume vor. Der Verband favorisiert die staatliche Unterstützung der kleinen und mittelständischen Betriebe. Eine wichtige Perspektive wird in der Entwicklung von landwirtschaftlichen Genossenschaften, u.a. nach dem Vorbild der deutschen Waren-, Dienstleistungs- und Agrargenossenschaften in der Raiffeisen-Organisation gesehen. „Landwirtschaft wird von Menschen gemacht und die Entwicklung der ländlichen Räume muss den Menschen vor Ort zu Gute kommen.“, sagte Apalkow.
Frau Antje Frehse, Regierungsdirektorin des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, berichtete über deutsche Erfahrungen bei der Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung der ländlichen Räume. Sie betonte die Komplexität des ländlichen Raumes, die weit über die landwirtschaftlichen Aktivitäten hinausreicht. Die Bedingungen in Deutschland sind unter dem Gesichtspunkt der umfangreichen staatlichen Unterstützung kaum vergleichbar mit den Bedingungen in der Ukraine; trotzdem können die konzeptionellen Ansätze und methodischen Erfahrungen bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen für die Erhaltung und Entwicklung der ländliche Räume auch für die Ukraine interessant sein. „Wichtig erscheint u.a. die Erarbeitung einer öffentlich akzeptierten Definition des Begriffs „ländliche Räume“, die Darstellung auf Karten und klare Festlegung von staatlichen Entwicklungszielen als Grundlage für die weitere agrarpolitische Entscheidungsfindung auf diesem Gebiet.“ sagte Frehse.
In der Podiumsdiskussion diskutierten die Teilnehmer spezielle Fragen aus dem Saal, u.a. zur Bedeutung der Ausbildung und zu den möglichen Beiträgen der Agrarwissenschaften. Im Anschluss an die Veranstaltung waren die Teilnehmer zu einem Empfang anlässlich der Internationalen Fachmesse AgroComplex 2017 eingeladen und konnten sich dort in direkten Gesprächen weiter austauschen.
Quelle: APD. Foto: APD. Datum: 02.11.2017
Загрузка... .
Дякуємо, Ваше замовлення прийнято!