Am 13.02.2018 trafen sich die stellv. Minister des MAPE, Wladislaw Andronov und Viktor Sheremeta mit dem Agrarattaché der Deutschen Botschaft, Herrn Hermann Intemann, sowie Vertretern des APD zu einem Informationsaustausch. Herr Intemann gab zur Eröffnung des Gesprächs einen kurzen Überblick über die fünf laufenden BKP- Projekte des BMEL.

Unter anderem sprach er die Gründung des Dachverbandes „Ukrainisches Nationales Agrarforum" an und betonte, dass dadurch die Durchschlagskraft der ukrainischen Agrarwirtschaft auf nationalem und internationalem Niveau gestärkt werde. Hierzu verwies Herr Sheremeta auf die Gründung eines weiteren Dachverbandes unter der Führung des Verbandes der Farmer und Landbesitzer der Ukraine, Anfang Februar 2018, und dessen spezifische Interessen.

Anschließend informierte Herr Volker Sasse, Leiter des APD, über die aktuellen Planungen des Projekts für 2018. Er verwies auf die geplante Bereitstellung von deutschen Erfahrungen bei der Gestaltung effektiver Verwaltungsstrukturen im Agrarsektor, die in einem Bericht zusammengefasst und im Rahmen eines Runden Tisches mit den Interessenvertretern der Ukraine diskutiert werden sollen. „Wichtiger als die Struktur selbst ist die Ausstattung mit technischen und personellen Ressourcen sowie insbesondere auch die Organisation der Verwaltungsabläufe, d.h. das effektive Zusammen-wirken der Struktureinheiten und die Koordinierung mit anderen Sektoren der staatlichen Verwaltung bzw. auch den nachgeordneten Einrichtungen. Verwaltungsreformen vollziehen sich in Deutschland meist mittelfristig, schrittweise, unter Berücksichtigung sozialer Belange mit einem hohen Anteil an Qualifizierungsmaßnahmen." sagte Sasse.
Herr Viktor Sheremeta betonte die Bedeutung des Projekts „Agrardemonstrations- und –fortbildungszentrum", insbesondere für kleine und mittelständische Farmbetriebe, die ansonsten kaum Zugang zu Informationen über moderne Agrartechnologien haben. „Die Wirksamkeit insbesondere dieses Projekts sei für die ukrainische Landwirtschaft essentiell. Auch bei der Stärkung des Genossenschaftswesens und bei der Entwicklung der ländlichen Räume in der Ukraine besteht Beratungsbedarf." sagte Sheremeta. Mit Blick auf notwendige Investitionen z.B. in die Produktion von Landmaschinen bzw. auch in die Verarbeitung von Agrarrohstoffen verwies Herr Sasse auf die immer noch vorhandenen Defizite in den allgemeinen politischen Rahmenbedingungen: „Die Agrarpolitik kann nur wenig zur Verbesserung des Investitionsklimas in der Ukraine beitragen."
Herr Wladislaw Andronov informierte detailliert über den Stand der Reformen im Verwaltungssystem des Agrarsektors der Ukraine. Wichtige Grundsatzentscheidungen seien bereits getroffen worden und entsprechende Struktureinheiten (zwei Direktorate) etabliert, die gegenwärtig - über eine Ausschreibung - mit geeigneten Verwaltungsangestellten besetzt werden sollen. Herr Andronov begrüßte die diesbezüglichen Beratungsaktivitäten des APD, insbesondere auch die geplante Fachinformationsreise zu diesem Thema nach Deutschland. Er sicherte die Bereitstellung von Informationen über den Status Quo und die weiterhin geplanten Reformschritte im Verwaltungssystem des Agrarsektors der Ukraine zu. Weiterhin sprach die ukrainische Seite die Wirksamkeit des Projekts „Agri-trade" an. Hier wurde eine Intensivierung des Informationsaustausches mit den Projektverantwortlichen angeregt.
Quelle: APD. Foto: APD. Datum:.13.02.2018

Загрузка... .