Quelle: Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) Das Wachstum der landwirtschaftlichen Produktion pflanzlichen Ursprungs in der Ukraine übersteigt den Vergleichswert in Deutschland seit dem Jahr 2008 signifikant. Im Jahr 2016 erreichte der Index der Bruttoproduktion der Pflanzenanzucht in der Ukraine 185,2% im Vergleich zur Basisperiode 2004-2006. Diese Entwicklung wurde vor allem durch einen bedeutsamen Anstieg der Getreideproduktion bewirkt. Die landwirtschaftliche Produktion pflanzlichen Ursprungs in Deutschland blieb im Vergleichszeitraum insgesamt relativ stabil. Aktuell weist ein Index von 98,5% (2016) in Deutschland auf einen leichten Rückgang der Bruttoproduktion in diesem Bereich hin.
Quelle: Eurostat, Ukrainisches Staatsamt für Statistik In der Ukraine überwiegt mit 73% der Gesamtproduktion der Anteil der Pflanzenproduktion, während der Vergleichswert in Deutschland 2017 bei nur rd. 51% lag. Die Tierproduktion hat in Deutschland eine wesentlich größere Bedeutung als in der Ukraine. Eine wichtige Ursache hierfür ist u.a. im Investitionsaufwand der beiden Produktionszweige zu sehen, der bei der Tierproduktion wesentliche längere Kapitalrückflüsse erfordert. Angesichts der instabilen politischen Situation in der Ukraine reagieren Investoren hier eher verhalten.
Quellen: Eurostat, Ukrainisches Staatsamt für Statistik In Deutschland werden rd. 54,5% der Anbauflächen zum Anbau von Getreide verwendet, in der Ukraine waren es 2017 – rd. 51,2%. Diese Kulturen sind somit in beiden Ländern die wichtigsten Kulturen der Pflanzenproduktion. In der Ukraine haben Ölsaaten einen Anteil von 33,6% an der gesamten Anbaufläche. Hier ist der Anbau von Sonnenblumen besonders hervorzuheben. Die Ukraine ist der weltweit größte Exporteur von Sonnenblumenöl[1]. In den letzten Jahren stieg die Anbaufläche von Soja. Sie betrug 2017 fast 2 Mio. ha bzw. 7,3% der gesamten Anbaufläche. In Deutschland liegt der Anteil der Ölsaaten dagegen nur bei knapp 11,8% der gesamten Anbaufläche. Hier hat besonders Raps einen hohen Anteil. [1]Organisation der Vereinten Nationen
Quellen: Ukrainisches Staatsamt für Statistik, Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Die internationalen Direktinvestitionen (FDI) im Agrarsektor der Ukraine stiegen von 2005 bis 2013 auf rd. 3,8 Mrd. USD an [1]. Seit 2014 gehen sie zurück, vor allem im Zusammenhang mit den o.g. Herausforderungen in den politischen und volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Im Jahr 2016 verringerte sich das Investitionsvolumen auf 2,9 Mrd. USD. Die globale Finanzkrise 2008-2009 hatte offensichtlich Auswirkung auf die internationalen Direktinvestitionen im Agrarsektor Deutschlands. Allein im Jahr 2009 sind die FDI um 22,2% gesunken. Der Anteil der ausländischen Investitionen in die deutsche Landwirtschaft ist mit 0,7% der Gesamtinvestitionen [2] eher marginal zu bewerten, während der Anteil der FDI in die Agrarwirtschaft der Ukraine 8,1% der Gesamtinvestitionen ausmacht. [1]Ukrainisches Staatsamt für Statistik [2]Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
Quellen: Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Nationalbank der Ukraine Der Anteil der Kredite für landwirtschaftliche Unternehmen im Gesamtvolumen der Kreditierung in der Ukraine ist viel geringer, als in Deutschland und im EU-Durchschnitt. 75% der ukrainischen Landwirtschaftsbetriebe gehen davon aus, dass der begrenzte Zugang zu Krediten eine der Hauptbarrieren für die weitere Entwicklung der Gesamtproduktion im Agrarsektor ist. Für 60% der Landwirtschaftsunternehmen gibt es keinen Zugang zu Fremdkapital. Rund die Hälfte der Produzenten verkauft ihre Produktion direkt nach der Ernte, um die notwendigen Betriebsmittel für die kommende Wirtschaftssaison finanzieren zu können[1]. [1] IFC (2011). Investment Climate in Ukraine as Seen by Private Business, IFC Ukraine Investment Climate Project Report.