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Fortsetzung des Dialoges der Ukraine mit der EU im Bereich der Agrarpolitik

Im Rahmen des Global Forums for Food and Agriculture 2024 zum Thema "Lebensmittelsysteme für unsere Zukunft: Gemeinsame Anstrengungen für eine Welt ohne Hunger!", welches vom 17. bis 20.01.2024 in Berlin stattfand, konnten zahlreiche Fachpodien zu aktuellen Themen der Agrarpolitik besucht werden. Am 19.01.2024 fand das von der German Agribusiness Alliance (GAA) und dem Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsländern (IAMO) organisierte Fachpanel "Souverän, widerstandsfähig, nachhaltig. Die globale Lebensmittelversorgung und die landwirtschaftliche Produktion der Zukunft auf dem Eurasischen Kontinent" statt, wo u.a. auch die Ansätze zur Bewältigung der aktuellen Krisensituation im Agrarsektor der Ukraine diskutiert wurden.  

Franziska Appel, wissenschaftliche Mitarbeiterin am IAMO, präsentierte u.a. Merkmale einer nachhaltigen Landwirtschaft mit ihren grundlegenden Eigenschaften wie z.B. Krisenfestigkeit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Demzufolge erweist sie die Landwirtschaft der Ukraine in der derzeitigen Krise als äußerst widerstandsfähig. Trotz der zahlreichen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Krieg entwickelt sich der Handel. Es werden neue Absatzmärkte für landwirtschaftliche Produkte erschlossen, die Gesetzgebung wird fortwährend an die europäischen Anforderungen angepasst sowie Reformen zur Dezentralisierung und Öffnung des landwirtschaftlichen Bodenmarktes umgesetzt. 

Markiyan Dmytrasevych, stellv. Minister für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine, zuständig für Eurointegration, referierte über die rekordähnlichen Ernteerträge des vergangenen Jahres, welche trotz des Krieges möglich waren und betonte den Export ukrainischer Agrarprodukte als Überlebensgarant für die landwirtschaftlichen Betriebe der Ukraine sowie auch als Notwendigkeit einen Beitrag der Ukraine zur stabilen Lebensmittelversorgung weltweit zu leisten. Anastasia Bilych, Leiterin Marketing der Firma "Arnika Organic", berichtete über die Realität der organisch wirtschaftenden Betriebe in der Ukraine und betonte die Fortsetzung der Entwicklung der organischen Produktion und ihre Perspektiven trotz der Herausforderungen, mit denen die Unternehmen aufgrund von Schwierigkeiten beim Absatz von Produkten und einem Mangel an Arbeitskräften konfrontiert sind. Cornelia Horsch, Geschäftsführerin der Firma Horsch Maschinen GmbH, hob die Bedeutung des ukrainischen Marktes für internationale und deutsche Unternehmen hervor. 

Auf die Frage von Dirk Stratmann, Regionalvertreter für die Ukraine und Zentralasien des GAA, zu den aktuellen Bedürfnissen der Ukraine und wie die internationale Gemeinschaft das Land unterstützen kann, betonte Mariya Yaroshko, Leiterin des APD, dass die Unterstützung und Förderung eines Dialogs zwischen der Ukraine und der EU für die erfolgreiche EU-Integration der Ukraine von zentraler Bedeutung ist. "Es gibt viele Vorurteile gegenüber der Ukraine, die vor allem auf einem Mangel an Informationen über das Land und seinen Agrarsektor beruhen. Um diese Vorurteile abzubauen, ist ein kontinuierlicher und stetiger Dialog mit europäischen Kollegen hinsichtlich der Bereitstellung von zuverlässigen und robusten Informationen, insbesondere auch des ukrainischen Agrarsektors, erforderlich. Die Ukraine hat für die EU ein enormes Potential. Darüber muss offen gesprochen werden. Dies wird dazu beitragen, die Position des Landes in den Verhandlungen zur EU-Integration erheblich zu stärken", betonte Yaroshko.

Quelle und Foto: APD
 

17.01.2024
APD Projektaktivität