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Herausforderungen und Chancen des EU-Beitritts der Ukraine

Am 22.02.2024 organisierte der APD eine Informationsveranstaltung zum Thema "Herausforderungen und Chancen des EU-Beitritts der Ukraine. Was man über die Agrar- und Ernährungspolitik wissen sollte", die in der Zusammenarbeit mit dem Agrarausschuss der Handels- und Industriekammer der Ukraine stattfand.

Über 100 Teilnehmende, darunter Mitglieder des Agrarausschusses, Fachverbände für Landwirtschaft sowie zahlreiche Experten, Wissenschaftler und Praktiker der Branche, nahmen an der Veranstaltung teil.

Bei dem Treffen wurde eine Analyse präsentiert und diskutiert, die vom Experten des APD, Dr. Heinz-W. Strubenhoff, vorbereitet wurde. In seiner Präsentation skizzierte Herr Strubenhoff die Schritte der Ukraine auf dem Weg zum EU-Beitritt. Er betonte, dass der EU-Beitritt vor allem den Zugang zum EU-Markt bedeute, was für ukrainische Hersteller sehr interessant sei. Er bemerkte, dass trotz Protesten europäische Futtermittel- und Lebensmittelhersteller am Import aus der Ukraine interessiert sind, insbesondere an Ölsaaten und Futtermitteln. Dabei könnte das Programm des EU-Beitritts der Ukraine wie folgt aussehen: (i) Ukraine Facility Programm (50 Milliarden Euro) von 2024 bis 2027; (ii) Instrument für die Vorbereitung auf den Beitritt im Jahr 2028 unter der Bedingung eines erfolgreichen Reformprozesses; (iii) Beitritt unter der Bedingung erfolgreicher Verhandlungen und Zugang zu den beiden Säulen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU.

Beobachtungen des Experten betrafen die Kosten des EU-Beitritts der Ukraine. Laut hypothetischen Zahlen und Schätzungen von Michael Emerson könnten diese Kosten 18,85 Milliarden Euro pro Jahr betragen. Dabei tragen die Nettozahler den größten Anteil zum EU-Haushalt bei: Deutschland, Frankreich, Spanien, die Niederlande und Italien. Die osteuropäischen Länder bleiben Nettoempfänger, und nur Spanien wird vom Nettoempfänger zum Nettozahler übergehen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass während der Verhandlungen eine Übergangszeit und Beschränkungen je nach Unternehmensgröße eingeführt werden. Gleichzeitig wird in der EU immer intensiver über die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik diskutiert, und es ist nicht ausgeschlossen, dass gerade der Beitritt der Ukraine ein Katalysator für eine solche Reform sein könnte. Zusammenfassend betonte der Experte, dass der EU-Beitritt der Ukraine bei angemessener Planung realistisch sein könnte, aber das Land steht vor vielen Aufgaben, die ernsthaft angegangen werden müssen.


Die Materialien der Veranstaltung und die vorbereitete Analyse können unter folgendem Link eingesehen werden.

Quelle und Foto: APD

22.02.2024
APD Projektaktivität