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Lebensmittelsystem der Ukraine wird gemäß EU-Anforderungen umgestaltet

Am 17.10.2023 fand unter der Organisation des APD und mit Unterstützung des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) ein Forum zum Thema "Transformation des Ernährungssystems in der Ukraine" in Rom statt.

An der Veranstaltung nahmen Vertreter und Vertreterinnen von ukrainischen Behörden und NROs, Berufsverbänden, Wissenschaft und Bildung teil. Auch zahlreiche Repräsentanten internationaler Organisationen und Vertretungen der EU-Mitgliedsstaaten, internationale Fachkräfte, Vertreter und Vertreterinnen von federführenden Behörden sowie internationale Geber wohnten dem Forum bei. 

Das Programm des Forums umfasste politische, wirtschaftliche und praktische Dimensionen einer Transformation von Ernährungssystemen. Im Rahmen des Forums wurden Keynote-Vorträge von Prof. Dr. Alfons Balmann, Direktor des IAMO-Instituts, zum Thema "Food Systems in the World - Current Status and Challenges" und von Markiyan Dmitrasevych, stellv. Minister für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine, zum Thema "Food Systems in Ukraine - Current Status and Challenges in the Context of EU Accession and Full-Scale Russian Invasion" vorgestellt. Herr Balmann betonte die Bedeutung der Ukraine für den globalen Lebensmittelhandel und ihre Rolle bei der Bewältigung der wichtigsten Herausforderungen im globalen Lebensmittelsystem und wies auf globale Triebkräfte des Wandels hin, zu denen insbesondere die Digitalisierung und Biotechnologien, die Globalisierung und der internationale Wettbewerb sowie der Klimawandel gehören, die allesamt geeignete Maßnahmen zur Eindämmung von Risiken und Anpassung erfordern. Der stellv. Minister Dmytrasevych zeigte auf die wichtigsten Prioritäten im Zusammenhang mit der EU-Integration der Ukraine, einschließlich des Ausbaus von institutionellen Kapazitäten, der Umgestaltung des Lebensmittelsystems zur Vorbereitung auf den EU-Beitritt, u.a. Aufklärungsmaßnahmen, Entwicklung von Wertschöpfungsketten, Einführung grüner Technologien.

Im Rahmen der Diskussion erfolgte eine Einigung zu Schwerpunkten in der Agrarpolitik und der Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums, im Zuge der europäischen Integration sowie beim Wiederaufbau und in der entsprechenden Umgestaltung des Ernährungssystems. Denys Shemyakin, Vertreter des ukrainischen Wirtschaftsministeriums, stellte Pläne für den Wiederaufbau vor und wies dabei auf die besondere Bedeutung von Infrastrukturprojekten und die Entwicklung der verarbeitenden Industrie hin. Serhiy Zakharin, stellv. Leiter des Staatlichen Dienstes der Ukraine für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz, sprach über die Pläne zur Umsetzung europäischer Qualitäts- und Produktionsstandards. Willi Kampmann, ehemaliger Büroleiter des Deutschen Bauernverbands in Brüssel, stellte die Bedeutung der Zivilgesellschaft bei der Umgestaltung der Lebensmittelsysteme in den Vordergrund. Dabei ist es unablässig, dass sich die führenden ukrainischen Verbände auf eine gemeinsame Position zur künftigen Ausrichtung der Reformen einigen und entsprechende politische Vorschläge unterbreiten.

Diese Vorschläge wurden in der zweiten Podiumsdiskussion unter Beteiligung von 9 führenden Agrarfachverbänden diskutiert. Die Vertreter der Agrarproduzenten schilderten die allgemeine Lage der ukrainischen Agrarunternehmen und zeigten sich sehr besorgt darüber, dass die aktuellen Kriegsbedingungen weiterhin gravierend auf die Existenz der Agrarunternehmen auswirken. Sie forderten staatliche Dienststellen und internationale Geber auf, diese Tatsachen bei der Etablierung neuer Förderprogrammen zu berücksichtigen. Während des dritten Podiums wurden Programme und Pläne der Geberorganisationen, u.a. IFAD, FAO, IFC, WB, UNIDO und EBRD vorgestellt.

Die Ergebnisse des Forums sowie die Ausführungen der ukrainischen Delegation werden derzeit den politischen Empfehlungen für die weitere Umgestaltung des ukrainischen Lebensmittelsystems bereitgestellt.  


Vorträge

Quelle und Foto: APD

17.10.2023
APD Projektaktivität