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Wirtschaftliche Auswirkungen der Einführung von EU-Anforderungen und Standards für landwirtschaftliche Produkte in der Ukraine

Der aktive Prozess der EU-Integration der Ukraine, der sich seit dem 23.06.2022 mit dem Erwerb des Status eines EU-Beitrittskandidaten verstärkt hat, schafft Voraussetzungen für die Anpassung der nationalen Gesetzgebung an die Normen und Regelungen der EU sowie die Einführung von Produktions-, Sicherheits- und Qualitätsstandards für Produkte.

Ende Februar wurde auf der Sitzung der APD Arbeitsgruppe für Agrarhandelspolitik eine Analyse des Nationalen Zentrums für Agrarökonomie der Ukraine zum Thema 'Wirtschaftliche Auswirkungen der Einführung von EU-Anforderungen und -Standards für landwirtschaftliche Produkte in der Ukraine“ präsentiert. Laut den Ergebnissen der Umfrage, die vom Institut durchgeführt wurde, sind 83% der Betriebe bereit, die Anforderungen des europäischen Green Deals zu erfüllen. Davon sind 19% bedingungslos dazu bereit, während 30% eine Erstattung möglicher Verluste durch den Staat erwarten. 20% fordern eine Überprüfung der Anbautechnologie für landwirtschaftliche Kulturen, und 13% erwägen das Risiko, einige Kulturen nicht mehr anzubauen. Aber die Produktionsansätze in der Ukraine können derzeit nicht mit den europäischen verglichen werden. So laut Herrn Pugachov, Vertreter des Instituts, verwenden ukrainische Landwirtinnen und Landwirte nur halb so viel Herbizide pro Hektar wie in Europa. Dabei stimmen über 90% der aufgeführten Herbizide mit den europäischen überein, was bei der Festlegung und Einführung von Beschränkungen für die Ukraine berücksichtigt werden sollte. Nach Einschätzungen der Landwirtinnen und Landwirte wird die Umsetzung der EU-Anforderungen und -Standards zu einer Verringerung der Erträge und Produktionsmengen, einer Erhöhung der Produktionskosten und Preise sowie zu Veränderungen in den Anbauflächen und Absatzrichtungen führen, insbesondere zu einer verstärkten Ausrichtung auf den Export. Daher steigt die Notwendigkeit einer durchdachten staatlichen Politik in Bezug auf 3-1die EU-Integration, die Verbesserung der Finanz- und Kreditpolitik, wobei der Agrarsektor eine Anpassungsphase benötigt, um entsprechende Änderungen auf Unternehmensebene anzunehmen. Aufgrund der Ergebnisse der Untersuchung empfehlen die Kollegen vom Institut, eine einheitliche Entwicklungsstrategie für den ukrainischen Agrarsektor und die Wirtschaft insgesamt auf der Grundlage des Green Deals zu entwickeln und zu verabschieden. Außerdem soll die Transformation des bestehenden Wirtschaftssystems hin zu einem aktualisierten Geschäftsmodell und die Umsetzung von Konzepten der nachhaltigen Entwicklung sichergestellt werden. Dabei kann die Übersetzung von europäischen GAP-Dokumenten ins Ukrainische erheblich beitragen sowie die Bereitstellung erforderlicher Erläuterungen für die agrarische Gemeinschaft und die Einrichtung einer effektiven Kommunikation zwischen Fachverbänden, NGOs und Fachkräften. Zusammenfassend betonte Herr Pugachov, dass es bereits jetzt sinnvoll ist, mit der Entwicklung eines Nationalen Strategieplans gemäß den Leitlinien der EU-GAP zu beginnen, ähnlich den Dokumenten, die von den Mitgliedstaaten im Rahmen der GAP für 2023-2027 erstellt wurden.

Quelle und Foto: APD

29.02.2024
APD Projektaktivität