Am 03.08.2023 fand unter Mitwirkung des APD die reguläre Sitzung der Arbeitsgruppe für Agrarhandelspolitik statt.

Im Rahmen der Sitzung hat Frau Laryssa Starikova, Koordinatorin des Analytischen Zentrums „NGO Agrarunion der Ukraine“, den Bericht zum Thema „Standards im Kontext der Wiederherstellung des Außenhandels mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen nach dem Krieg“ präsentiert. 

Darin beschreibt Frau Starikova die Klassifizierung der Standards im Rahmen der EU-GAP. So gibt es für GAEC (Good Agricultural and Environmental Conditions = Gute landwirtschaftliche und ökologische Bedingungen) nicht immer ukrainische Entsprechungen; die Standards selbst beinhalten allgemeine Fragen und sind verbindlich. Die Expertin betonte, wie wichtig es sei, Normen im Vorfeld öffentlich zu diskutieren, damit sie nachfolgend umgesetzt werden können. „Normen in der EU sind zumeist gesetzliche Vorgaben. Sie sind jedoch nicht starr, ändern sich und entwickeln sich weiter“, sagte sie. Auch die SMR (Statutory Management Requirement)-Normen sind wichtig und die Ukraine hat bereits viele Anpassungen vorgenommen. Frau Starikova wies auf die Bedeutung von Normen für Projekte des Wiederaufbaus hin, die derzeit stark gewachsen ist, weil dadurch zusätzliche Vorteile aus der EU-Annäherung und die erfolgreiche Assoziierung ermöglicht werden: „Wir könnten das Exportpotenzial der EU stärken, aber wir müssen ihre Anforderungen, auch im Bereich der Normung, kennen und umsetzen.“ 

Die vom Analysezentrum der Agrarunion der Ukraine bei der Vorbereitung dieses Berichts durchgeführte Umfrage ergab, dass die Mehrheit der Unternehmen in der Ukraine die Einhaltung von Normen für unabdingbar hält, wobei ihre Überwachung von Konformitätsbewertungsstellen und dem staatlichen Dienst der Ukraine für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz erwartet wird. Wichtig ist, dass die überwiegende Mehrheit der Unternehmen das Vertrauen in die Qualität der Erzeugnisse als einen deutlichen Zugewinn erkennt, mit dem bei der Befolgung von Normen zu rechnen ist. „Das Vertrauen der Konsumenten in die angemessene Qualität der Produkte ist ein wesentlicher Vorteil der Einführung von Normen“, so Frau Starikova. Was die Nichteinhaltung von Normen betrifft, so werden Geldstrafen und der Verlust von Kunden sowie ein Rückgang der Nachfrage nach Produkten fast in gleichem Maße erwartet. „Die Unternehmen insgesamt verstehen also die Bedeutung von Normen und sind bereit, diese anzuwenden“, so Frau Starikova. Die Mehrheit der Befragten ist zur Einführung von Normen in der Nachkriegszeit bereit. „In Anbetracht dessen ist es dringend erforderlich, die Verhältnisse im Bereich der Normen in der Ukraine und der EU zu harmonisieren. Die Wiederaufbau- und Entwicklungsprojekte sollten direkt auf EU-Normen basieren und durch entsprechende Konformitätsnachweise belegt werden“, stellten die Expertinnen und Experten in der abschließenden Diskussion fest. 

Präsentation

Quelle und Foto: APD

Datum: 03.08.2023 

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