SweikaAm 7. Oktober hat ein Agri Invest Forum mit Unterstützung des Ministeriums für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine in Kiew stattgefunden. In seiner Begrüßungsrede verwies der Minister für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine, Igor Schwajka, darauf,

dass die größte Aufgabe für den Agrarsektor momentan in der Erhaltung der funktionierenden Unternehmen und in der Schaffung von geeigneten Bedingungen für ihre weitere Entwicklung besteht. Die stellv. Ministerin für Europäische Integration, Vladyslava Rutytska, kündigte die Gründung eines europäischen Integrationsrates an.

Das Investitionsforum beschäftigte sich mit den drei Themenbereichen: (i) Analyse der makroökonomischen Indikatoren (ii) neue Möglichkeiten im Zusammenhang mit der Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens und (iii) Finanzierung des Agrarsektors. Mehr als 250 Experten sowie Vertreter aus Wirtschaft und Politik nahmen an der Veranstaltung teil. Die Vertreterin des Deutsch-Ukrainischen Agrarpolitischen Dialoges, Maria Yaroshko, hat sich aktiv an den Diskussionen mit den Gästen und Experten des Forums beteiligt.

IMG 20141007 181658Der Stellvertreter des Vorsitzenden des Ausschusses für Agrarpolitik und Landbeziehungen der Werchowna Rada, Sergey Lobazyuk, informierte darüber, dass der Ausschuss bereits verschiedene Gesetzesinitiativen bearbeitet, die zur Vereinfachung von Genehmigungsverfahren in der Landwirtschaft führen sollen. Er betonte, dass für den Zugang zum EU Markt erhebliche Reformen, die Gewinnung von zusätzlichen Finanzierungsmöglichkeiten und ein intensiver Erfahrungsaustausch erforderlich sind.

-Im Rahmen des Forums, präsentierte der Stellvertreter des Ministers für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine, Andriy Dykun, schwerpunktmäßig die wichtigsten Initiativen der Regierung und die Prioritäten für die Förderung des ukrainischen Agrarsektors. Hauptziel sei es, Investoren zu gewinnen. Dabei betonte  Dykun die Notwendigkeit langfristiger Pachtverhältnisse. Das Ministerium hat eine Verlängerung der gesetzlichen Mindestpachtdauer auf 10 Jahren initiiert. Radikale Veränderungen des Steuersystems im Agrarsektor lehnt das Ministerium ab, wobei über eine Anhebung der pauschalen Landwirtschaftssteuer auf bis zu 100 UAH/ha sowie über die Einführung eines gesonderten Mehrwertsteuersatzes für Lebensmittel in der Höhe von 5-7% nachgedacht wird.

Dykun sprach weiterhin über die Notwendigkeit der Diversifizierung der Agrarexporte. Nach einer Überprüfung von Molkereien und Milchbetrieben in der Ukraine durch Generaldirektion Gesundheit und Verbraucher derEuropäischen Kommissiongibt es positive Signale für mögliche Exporte. Die Vergabe von Euronummern an ukrainische Unternehmen, die insbesondere für den europäischen Markt notwendig sind, wurde von Dykun sehr hoch bewertet. Der stellv. Minister beschrieb die komplexe, instabile politische Lage in der Ukraine, die potentielle Investoren abschreckt.

Nach der Meinung des Ministeriums ist die Reformierung des Bildungssystems und der wissenschaftlichen Einrichtungen eine sehr bedeutende Aufgabe. Herr Dykun sprach über die Gründung eines „Agraranalytischen Zentrums“ des Ministeriums für Agrarpolitik und Ernährung, das zu einer zuverlässigen Beratungsstelle für ukrainische Landwirte ausgebaut werden soll. Er zog auch die Möglichkeit der Gründung einer vollwertigen, privaten Agraruniversität in Betracht, in welcher die Wirtschaft und die Ausbildung mit dem Akzent auf die praktische Anwendung der Lehrinhalte zusammen arbeiten.

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